Ab morgen, Freitag, gilt im Salzburger Hallein eine Testpflicht für Ausreisende. Die Bewohner reagieren auf die Maßnahme besorgt. Derweil entwickelt sich der Tennengau zunehmend zum Risiko-Gebiet.
Trotz des schönen Wetters war die Stimmung in der Keltenstadt am Mittwoch getrübt. Die ab Freitag vorerst zehn Tage lang geltenden Ausreisebeschränkungen schlagen den Halleinern aufs Gemüt. „Ich mache jetzt schon 50 bis 60 Prozent Verlust. Das wird sicher noch schlimmer. Die Leute wollen keine Tests machen“, sieht der Friseur Muhammed Yildiz vom Salon Musti schwarz.
Die Verunsicherung in der Bevölkerung bekommt auch Stadtchef Alexander Stangassinger zu spüren. „Auf allen Kanälen trudeln Fragen ein, wir versuchen alle so gut es geht zu beantworten“, erklärt der Bürgermeister.
Ab Freitag sechs Uhr werden vier Stadtausfahrten von der Polizei und dem Bundesheer überwacht. Auf den übrigen Straßen finden mobile Kontrollen statt. Personen ab 15 Jahren müssen bei der Ausreise einen negativen Corona-Test vorweisen. Damit auch jeder einen Termin bekommt, wurden am Mittwoch in der Stadt neben der bestehenden Teststation im Ziegelstadl drei weitere errichtet.
Überwachte Selbsttests
Dabei setzt das Rote Kreuz – nicht zuletzt auch wegen Personalmangels – auf überwachte Selbsttests. Sprich: Die Personen machen selbst einen vorderen Nasenabstrich, Rotkreuz-Mitarbeiter werten den Test anschließend aus. Das spart Zeit und erhöht die Testkapazitäten von derzeit 500 auf gut 5300 Schnelltests täglich.
Ansteckungen in den Gemeinden steigen an
Die Infektionslage in Hallein beunruhigt auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). „Was mir echt Sorgen macht, ist, dass es von Hallein in andere Gemeinden ausstrahlt“, erklärt der Landeschef im Landtag. Halleins Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch bei 454. Nur in Puch war sie mit 486 noch höher. Was Haslauer außerdem sorgt: Die Bundesregierung will den Grenzwert für Beschränkungen auf 300 herunterschrauben. Dem ganzen Tennengau drohen Ausreisetests.
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