Streit mit Russland

Tschechiens Präsident warnt vor „Hysterie“

Ausland
25.04.2021 19:29

Nach einer Woche Schweigen hat sich Tschechiens Präsident Milos Zeman nun auch in den Streit seines Landes mit Russland eingeschaltet. In einer TV-Rede warnte der 76-Jährige am Sonntag vor „jeder Form von Hysterie“. Zuvor hatte die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis russische Geheimdienstagenten für Explosionen in einem Munitionslager vor mehr als sechs Jahren verantwortlich gemacht.

Zeman sprach lediglich von einem „Verdacht“ und zählte zwei Ermittlungshypothesen auf: Entweder erhärte sich der Verdacht gegen Russland oder es stelle sich heraus, dass es sich um einen Unfall beim unsachgemäßen Umgang mit Munition gehandelt habe. „Ich hoffe, dass wir die Wahrheit erfahren werden“, sagte der Präsident. Er schloss auch nicht aus, dass die Affäre in Wirklichkeit ein „Geheimdienstspiel mit ernsten Folgen für unser innenpolitisches Leben“ gewesen sein könnte.

Zeman liefert Munition für Kritik aus Moskau
Zemans Aussagen belegten, „dass Prag keine wirklichen Grundlagen und Beweise hatte, um Anschuldigungen gegen Russland zu erheben“, sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Duma, Leonid Sluzki, der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Tschechien solle sich bei Russland entschuldigen.

Opposition wirft Präsident Desinformation vor
Der Kreml bestreitet die Vorwürfe der Prager Regierung vehement. Prag und Moskau wiesen gegenseitig Diplomaten aus. Zeman wird als russlandfreundlich eingeschätzt. Im November 2017 hatte ihn sein Kollege Wladimir Putin in Sotschi empfangen. Oppositionspolitiker kritisierten, dass Zeman in seiner Rede die Arbeit der Geheimdienste in Zweifel gezogen und Desinformation betrieben habe.

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