Brief an Joe Biden

Nobelpreisträger wollen Impfstoff-Patent aushebeln

Wissenschaft
15.04.2021 12:22

Mehrere Nobelpreisträger und frühere Staatschefs plädieren dafür, den Patentschutz bei Corona-Impfstoffen auszusetzen. In einem offenen Brief an den US-Präsidenten Joe Biden begründen sie die Forderung damit, dass so die weltweite Produktion der verheißungsvollen Vakzine angekurbelt werden könnte.

Eine solche Maßnahme sei „ein entscheidender und notwendiger Schritt zur Beendigung der Pandemie“, hieß es in dem am Mittwochabend veröffentlichten Brief an Biden. Der Vorstoß wird von Dutzenden ärmeren Ländern unterstützt, während die Industrienationen, in denen die großen Pharmakonzerne ansässig sind, dies bisher ablehnen. 

Patentschutz aufheben?
Zu den 170 Unterzeichnern gehören neben den Nobelpreisträgern Muhammad Yunus, Joseph Stiglitz und Françoise Barré-Sinoussi auch Frankreichs Ex-Präsident François Hollande, der frühere britische Premierminister Gordon Brown sowie der ehemalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow. 

Es sei ermutigend, dass die US-Regierung den Vorschlag Südafrikas und Indiens prüfe, innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) eine zeitweise Aufhebung des Abkommens über handelsbezogene Aspekte des geistigen Eigentums (Trips) zu erreichen, schrieben die Unterstützer der Initiative in ihrem Brief an Biden.

Schockierendes Ungleichgewicht bei Impfstoffen
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hatte am Freitag ein „schockierendes Ungleichgewicht“ bei der weltweiten Verteilung der Corona-Impfstoffe beklagt. Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit mehr als 732 Millionen Impfdosen verabreicht worden, knapp die Hälfte davon in wohlhabenden Ländern, die nur 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen.

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