„Moralisches Versagen“
Impfung: WHO beklagt Kluft zwischen Arm und Reich
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die gewaltige Kluft bei den Corona-Impfungen zwischen den reichen und den armen Ländern scharf kritisiert. Während in mindestens 49 wohlhabenden Staaten inzwischen 39 Millionen Dosen verabreicht worden seien, liege die Zahl der verimpften Dosen in den armen Ländern bei gerade einmal 25, sagte der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag zum Auftakt einer Sitzung des WHO-Exekutivrates.
„Ich muss unverblümt sagen: Die Welt steht am Rand eines katastrophalen moralischen Versagens“, kritisierte der WHO-Chef. Die Zahl der bilateralen Verträge reicher Staaten mit den Impfstoffherstellern nehme deutlich zu. Während im vergangenen Jahr 44 solche Kontrakte geschlossen worden seien, seien es in den ersten Tagen 2021 bereits zwölf, sagte Tedros.
"More than 39 million doses of vaccine have now been administered in at least 49 higher-income countries.
— World Health Organization (WHO) (@WHO) January 18, 2021
Just 25 doses have been given in one lowest-income country.
Not 25 million; not 25 thousand; 25"-@DrTedros#EB148#COVID19#ACTogetherhttps://t.co/6Rom7e5Nz7pic.twitter.com/hVi6nCqiXD
Impfstoff soll gerecht verteilt werden
Diese „Ich-Zuerst-Haltung“ gefährde nicht nur die Bevölkerung in den armen Ländern, sondern werde zu einer Verlängerung der Dauer der Pandemie führen, warnte Tedros. Er appellierte an die reichen Länder, die sich viel Impfstoff gesichert hätten, ihre Zusagen einzuhalten und Dosen auch über die internationale Corona-Impfinitiative Covax zu verteilen. 184 Länder sind Mitglied bei Covax, 92 davon sind aufgrund ihrer Armut berechtigt, über diese Initiative Impfstoff zu erhalten.
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