Starkes Update

Jaguar F-Pace: So repräsentativ war er noch nie!

Motor
08.04.2021 12:00

„Mein Boot, mein Haus, mein Auto“ hat man bisher vielleicht gesagt, wenn man einen Jaguar F-Pace besaß. Nun hat der hochbeinige Brite ein tiefgreifendes Update bekommen. „Meine Jacht, mein Schloss, mein F-Pace“ würde nun besser passen, denn Jaguars Volumenmodell tritt jetzt deutlich repräsentativer auf. Nicht nur äußerlich, aber da fällt es besonders auf.

(Bild: kmm)

Normalerweise, wenn ein Automodell zur Mitte seines Lebenszyklus ein Update bekommt, hält sich der Aufwand, den der Hersteller betreibt, in Grenzen. Folgen Journalisten der Einladung zur Präsentation, ist dann gerne die Rede von „gehma neue Blinkerglasln schaun“. Ins Blech wird selten eingegriffen. Ganz anders beim Jaguar F-Pace: Der hat gewissermaßen eine völlig neue Front bekommen - samt einer bestechend schönen Motorhaube.

Die Motorhaube zieht sich nun bis an den Kühlergrill vor und endet nicht mehr in einem unschönen Spalt, der eigentlich das Design zerstört. Nun kommen auch die Wölbungen der Haube erst richtig zur Geltung. Wie gravierend der Unterschied zum Vorgänger ist, verdeutlicht das Video hier oben sehr gut.

Der Kühlergrill an sich ist gewachsen und hat nun „diamantartige“ Pins, die ihn optisch sehr aufwerten. Auch der Rest der Front ist neu gestaltet. Am Heck leuchten nun nicht mehr die bekannten Leuchten, die ein wenig an hängende Tränensäcke erinnerten, sondern die gleichen, die auch den sportlichen F-Type zieren. Ihre geschwungene LED-Grafik nennen sie bei Jaguar „Schikanen-Grafik“.

Alles neu im Interieur
Völlig neu gestaltet ist der Innenraum, allein schon was die edlen Materialien betrifft. Doch vor allem ist das Interieur auch neu designet. Grundlegend. Angefangen beim Automatikwählhebel, der nicht mehr als Drehschalter aus der Mittelkonsole emporsteigt, sondern wie ein Handschmeichler auf selbiger sitzt. Sein Lederbezug mit Sticknähten soll an einen Kricketball erinnern. Man könnte assoziieren, dass der Jaguar F-Pace nun ein großer Wurf ist, wenn man will.

Statt des kleinen, integrierten Displays mit dem umständlichen Bediensystem prangt nun ein aufgesetzter, elegant gewölbter 11,3-Zoll-Touchscreen, der 48 Prozent größer ist als der im Vorgänger. Das Navitainment ist ebenfalls neu. Es heißt Pivi bzw. Pivi Pro und ist im Vergleich zur alten Software geradezu eine Offenbarung. Es sind zwei SIM-Karten integriert, es können zwei Smartphones gekoppelt werden, Updates kommen over the air und es hat eine eigene Stromversorgung, sodass es sehr schnell hochfahren kann und das Navi gleich nach dem Einsteigen bereit ist.

Der ganze Eindruck während der Fahrt ist entspannter, souveräner, edler als früher. Das mag auch mit am Noise-Cancelling-System, das in das optionale Meridian-Soundsystem integriert ist. Es analysiert die Geräusche, die von der Straße über die Reifen in den Innenraum geleitet werden und dämpft sie mit Gegenschall.

Kleinigkeit am Rande: Die Fensterheber jetzt da platziert, wo sie hingehören.

Neue, elektrifizierte Motorenpalette
Alle F-Paces haben gleichermaßen Achtgangautomatik und Allradantrieb. Bis auf den 250-PS-Vierzylinder-Benzinmotor im P250 sind nun alle Antriebe mehr oder weniger elektrifiziert. Völlig neu ist der Plug-in-Hybrid P400e. Er kombiniert einen Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit einem 105 kW/143 PS starken Elektromotor zu 297 kW/404 PS Systemleistung und einem Systemdrehmoment von 640 Nm. Mit diesem Antrieb beschleunigt der nach DIN gut 2,1 Tonnen schwere Teilzeitstromer in 5,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Maximal schafft er 240 km/h.

Das Zusammenspiel der Maschinen funktioniert gut, aber natürlich merkt man, dass die Kraft aus zwei Quellen stammt, bzw. dass die Kraftherkunft wechselt. Im rein elektrischen Betrieb reichen die 13,6 Kilowattstunden Nettokapazität des Akkus nach WLTP für eine Strecke von 53 Kilometern. Geladen wird mit bis zu 32 kW Gleichstrom (30 Minuten für 80 Prozent) oder an der heimischen Wallbox mit 7 kW (1:40 Stunden für 80 Prozent).

Hat man kein Nutzungsprofil, das für einen Plug-in-Hybrid spricht, legt es nur auf souveräne Sportlichkeit an oder liebt Sechszylindersound, dann ist der neue P400 erste Wahl. Der Dreiliter-Sechszylinder ist ein 48-Volt-Mildhybrid. Er stellt 400 PS sowie ein maximales Drehmoment von 550 Nm bereit und hat es nur mit 1953 kg zu tun, also rund drei Zentner weniger als der P400e. Das spürt man bei der Handlichkeit und der ganze Antrieb läuft geschmeidiger. Der Standardsprint dauert aber eine Zehntelsekunde länger, dafür gehen sich im P400 volle 250 km/h aus. Der WLTP-Verbrauch beträgt hier zwar 9,8 l/100 km, ob der Realverbrauch aber so viel höher ist als beim P400e, hängt wohl von der Art der Nutzung ab.

Darüber hinaus werden drei Mildhybrid-Diesel angeboten: zwei Vierzylinder mit 163 bzw. 204 PS und ein Sechszylinder mit 300 PS.

Die Preisliste beginnt bei 58.903 Euro für den D165. Der P400e ist ab 72.033 Euro zu haben, der P400 ab 84.014 Euro. Wenn für das repräsentative Schloss keine Raten zu zahlen sind (und die Restauration bereits abgeschlossen ist), kann man auch zur Topausstattung R-Dynamic HSE um 105.000 Euro greifen. Oder gleich zum V8-Sportler SVR mit 550 PS um 135.000 Euro. Aber das ist eine andere Geschichte.

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(Bild: kmm)



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