Trotz steigender Fälle

Deutliche Mehrheit für regulären Schulbetrieb

Österreich
26.03.2021 11:34

Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) wünschen sich 75 Prozent der Österreicher eine rasche Rückkehr zum normalen Präsenzunterricht an den Schulen - trotz steigender Infektionszahlen und über alle Parteigrenzen hinweg. Am geringsten fiel die Zustimmung unter den 800 Befragten noch bei Grün-Wählern mit 68 Prozent aus, am stärksten bei FPÖ-Wählern (88 Prozent).

„Dass drei Viertel der Bevölkerung quer durchs Land für die Rückkehr zum Regelbetrieb sind, ist ein extrem hoher Wert und Ausdruck, wie sehr das normale Leben zurückgesehnt wird“, sagt IFDD-Chef Christoph Haselmayer. Diese deutliche Mehrheit stehe zwar im Widerspruch zur Meinung der Experten, sei aber aufgrund der vielfältigen Belastungen für die Betroffenen „durchaus nachvollziehbar“.

Unterschiede beim Impfen „gehen auf die Nerven“
Eine Mehrheit von 53 Prozent steht auch der dezentralen Impfstrategie der türkis-grünen Bundesregierung skeptisch gegenüber. Nur 42 Prozent bewerten das in jedem Bundesland unterschiedlich gehandhabte Impfen mit „Gut“. Viele Menschen würden sich zur Corona-Schutzimpfung anmelden und dann ewig auf einen Termin warten. „Diese regionalen, dem Föderalismus geschuldeten Unterschiede gehen den Menschen auf die Nerven“, so Haselmayer.

Als Beispiel nennt er, dass in den einzelnen Bundesländern völlig verschiedene Berufsgruppen zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten geimpft würden. Manche kämen wiederum trotz späterer Anmeldung früher dran als andere.

„Menschen wollen, dass aufgesperrt wird“
Bei der Frage, ob „die Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr noch gerechtfertigt sind“ ist das Land gespalten: 49 Prozent sagen „Nein“, 48 Prozent „Ja“. Für länderspezifische Öffnungsschritte orientiert an den jeweiligen Infektionszahlen sind immerhin 57 Prozent der Befragten. „Die Menschen wollen, dass aufgesperrt wird, wenn es die individuelle Situation erlaubt“, so der Meinungsforscher.

Österreicher freunden sich mit Tests an
Ein wenig überraschend ist, dass im Land des Test-Weltmeisters immerhin 73 Prozent die zahlreichen Testangebote auch nutzen. Noch vor wenigen Monaten waren die Tests in der Bevölkerung und auch bei den Parteien sehr umstritten. Selbst FPÖ-Wähler, denen eher eine skeptische Einstellung zu den Corona-Maßnahmen nachgesagt wird, nutzen das Test-Angebot zu 51 Prozent. Das Testen werde zwar oft als mühsam erachtet, es sei aber dennoch erfolgreich, so Haselmayer: „In der Hinsicht hat die Regierung alles richtig gemacht.“

Das IFDD hat für die Umfrage 800 wahlberechtigte Österreicher ab 16 Jahren befragt. Der Untersuchungszeitraum war vom 15. bis zum 22. März 2021. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei 3,5 Prozent.

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