Streit geht weiter

Putin schlägt Biden eine Live-Debatte im Netz vor

Ausland
18.03.2021 19:43

Am Nachmittag hatte Russland noch eine Überprüfung der Beziehungen zu den USA angekündigt. Nun geht der Streit aber in die nächste Runde, und die könnte es durchaus in sich haben. Denn der russische Präsident Wladimir Putin hat seinen US-amerikanischen Amtskollegen zu einer Live-Debatte im Netz eingeladen. Sollte Joe Biden diesem Vorschlag zustimmen, könnte diese bereits am Freitag oder am kommenden Montag stattfinden. Putin lade Biden dazu ein, ihre Diskussion fortzusetzen, „aber unter der Bedingung, dass wir dies live tun, oder wie man es auch nennt online“, sagte Putin am Donnerstag im russischen Fernsehen.

Zwischen Biden und Putin war es zuletzt zu einem offenen verbalen Schlagabtausch über die Medien gekommen. Bidens Sprecherin Jen Psaki machte am Donnerstag allerdings in Washington deutlich, dass es Biden nicht bedauere, Putin in einem Interview als „Mörder“ bezeichnet zu haben. Biden habe „eine direkte Antwort auf eine direkte Frage gegeben“, sagte Psaki. Zuletzt hatten die USA auch den sofortigen Baustopp der Gas-Pipeline Nord Stream 2 gefordert.

„Nicht von sich auf andere schließen“
Putin hatte sich in einer ersten Reaktion unbeeindruckt von der Verbalattacke Bidens gezeigt und erklärt, er wolle die künftigen Beziehungen zu Washington allein zu Moskaus Vorteil gestalten. Nach der Biden-Äußerung, er halte Putin für einen „Mörder“, sagte der Kreml-Chef in einer Fernsehansprache am Donnerstag, man solle nicht von sich auf andere schließen.

Moskau lässt sich nicht einschüchtern
Putin wünschte dem 78-jährigen Biden auch „gute Gesundheit, ohne jede Ironie“ und bekräftigte dann, dass Moskau sich nicht von Washington einschüchtern lassen werde. „Wir werden unsere Interessen verteidigen und mit ihnen zu Bedingungen zusammenarbeiten, die für uns vorteilhaft sind“, sagte er.

Im russischen Parlament wurden bereits Forderungen nach einer US-Entschuldigung laut. Die angekündigte Rückbeorderung des russischen US-Botschafters zu Beratungen in Moskau sei vermutlich nicht der letzte Schritt, wenn keine Erklärung oder Entschuldigung von amerikanischer Seite folge, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Oberhauses, Konstantin Kosatschjow.

Die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten sind seit einiger Zeit deutlich abgekühlt. Zuletzt sorgten der Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und dessen Inhaftierung für zusätzliche Spannungen. Die USA drohten mit neuen Sanktionen, auch wegen Hacker-Vorwürfen gegen Russland.

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