Nach Todesfall

Italien: 393.600 AstraZeneca-Dosen beschlagnahmt

Ausland
15.03.2021 15:43

Nach dem Tod eines Musiklehrers hat die italienische Region Piemont die Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca ausgesetzt. Zudem wurde die Konfiszierung der Charge ABV5811 beschlossen. Davon seien italienweit 393.600 Dosen beschlagnahmt worden, teilten die Carabinieri mit. 

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden starb der 57-Jährige am Sonntag in der piemontesischen Kleinstadt Biella, 17 Stunden nachdem er mit der AstraZeneca-Vakzine geimpft worden war.

Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit
Der Gesundheitsbeamte Luigi Genesio Icardi hatte zunächst erklärt, die Impfungen mit AstraZeneca würden vorläufig gestoppt, um zu untersuchen, ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen dem Todesfall und der Impfung gebe. Wenig später erklärte die Region, dass der AstraZeneca-Impfstoff wieder verwendet werden dürfe. Ausgenommen davon sei die Charge, aus der die Dosis stammte, die dem später gestorbenen Lehrer verabreicht wurde. In dem Todesfall wird wegen Fahrlässigkeit ermittelt.

Charge eingezogen
Italiens Arzneibehörde AIFA hatte am vergangenen Donnerstag eine AstraZeneca-Charge eingezogen, nachdem zwei Militärs und ein Polizist auf Sizilien nach der Impfung gestorben waren. Die Justiz ermittelt bereits in insgesamt sieben Todesfällen, die mit der AstraZeneca-Impfung zusammenhängen könnten.

Die Ermittlungen lösten weitreichende Reaktionen in Italien aus. Es gab bereits Tausende Abmeldungen für Impfungen mit dem Mittel von AstraZeneca, vor allem bei Sicherheits- und Lehrpersonal, berichteten italienische Medien. Allein in der norditalienischen Region Venetien wurden seit Samstag 50 Prozent der geplanten Impfungen mit dieser Vakzine storniert, berichtete der Präsident Venetiens, Luca Zaia, am Montag.

Italien: Durchimpfung bis Ende September bei 80 Prozent
Zwei Millionen Italiener sind inzwischen bereits mit zwei Dosen Impfstoff immunisiert worden. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „BVA Doxa“ wollen sich 84 Prozent der Italiener gegen Covid-19 impfen lassen, 65 Prozent wollen jedoch selbst über den Hersteller des Impfstoffs entscheiden dürfen. Das erklärte Ziel der Regierung unter Premier Mario Draghi ist es, bis Ende September 80 Prozent der Bevölkerung immunisiert zu haben. Bisher wurden 3,2 Prozent der Italiener - circa zwei Millionen Menschen - mit zwei Dosen geimpft.

Quelle: APA

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