„Vertane Chance“

Kritik an spätem Corona-Impfstart in Kärnten

Kärnten
27.12.2020 12:36

Ein historischer Tag: Am Sonntag wurden die ersten Österreicherinnen und Österreicher gegen das Coronavirus geimpft. Kärntnerinnen und Kärntner müssen sich aber noch gedulden: Im südlichsten Bundesland erfolgt der Impfstart erst im neuen Jahr - und zwar am 5. Jänner. Der Grund: Wie das Burgenland wollte man an den „Show-Impfungen“ nicht teilnehmen. Kritik daran kommt von der ÖVP.

Als „äußerst bedauerlich“ bezeichnet der Kärntner Nationalratsabgeordnete Peter Weidinger (ÖVP) die Nicht-Teilnahme Kärntens am Impfstart in Österreich und der EU. „Während am Sonntag die lange ersehnte, freiwillige Impfung europaweit startete, entschloss sich Kärntens SPÖ-Landeshauptmann Kaiser dazu, den Menschen in seinem Bundesland die Impfung vorzuenthalten“, so Weidinger.

Impfstart in Kärnten am 5. Jänner gegen „Showeffekte“
In Kärnten starten die Impfungen im neuen Jahr, am 5. Jänner. Dann sollen Bewohner und Mitarbeiter von vier Pflegeheimen in Spittal, Wolfsberg, Villach und Klagenfurt geimpft werden - natürlich freiwillig. Laut Landeshauptmann Peter Kaiser sei die Entscheidung, in Kärnten noch zu warten, bereits vor einiger Zeit gefallen. Der Grund: Showeffekte sollen so vermieden werden, außerdem gehe es um die Nachhaltigkeit. 

Auch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte den medienwirksamen Corona-Impfstart als „höchst unpassend“ bezeichnet. Doskozil hatte am Dienstag die Ankündigung des Bundes, zwischen den Feiertagen mit den ersten Impfungen zu starten, mit den Worten „Wir machen bei diesen Show-Impfungen nicht mit“ bedacht. „Da geht es wieder nur um PR“, hatte Doskozil kritisiert. Der Impfstart erfolgte am Sonntag trotzdem.

Weidinger kritisiert, dass mit der Verzögerung eine Chance vertan werde, die Pandemie schneller zu besiegen: „Menschen, die der Corona-Risikogruppe angehören und sich längst schon dazu entschieden haben, die Impfung in Anspruch nehmen zu wollen, müssen jetzt noch länger ausharren.“

Bundesheer verteilte Impfdosen an Seniorenheime in Österreich
Das Bundesheer hat am Sonntagvormittag Corona-Impfdosen an das medizinische Personal der Senioren-, Pflege- und Wohnheime in Graz, Salzburg, Mieming in Tirol sowie Dornbirn und Bregenz in Vorarlberg übergeben. Somit ist die Verteilung der ersten Lieferung der Vakzine abgeschlossen, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Verteilung der Impfdosen an Empfänger in Wien und Niederösterreich übernahm der Großhändler Herba Chemosan, der die erste Lieferung von Biontech/Pfizer Samstagfrüh auch in Empfang genommen hatte.

 Kärntner Krone
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