Fahnen eingeholt

„Krone“ in Florida: Trump-Fans haben resigniert

Ausland
08.11.2020 12:47

Es ist angerichtet für Joe Biden - er wird der 46. Präsident der USA. Während in Demokraten-Hochburgen - etwa der Hauptstadt Washington, D. C. - die Sektkorken knallen, streichen die Trump-Fans auch im Süden der USA die Segel. Der polarisierende Wahlkampf hat in der Gesellschaft jedenfalls einen tiefen Riss hinterlassen.

Zur Erinnerung: In der Hauptstadt gaben keine sechs Prozent der Wähler ihre Stimme für Donald Trump ab. Dementsprechend sorgt die aktuelle Entwicklung im Auszählungskrimi in Washington, D. C., für Erleichterung. Und Freude. Einmal mehr zogen am Samstag Tausende Menschen durch die Straßen der 700.000-Einwohner-Metropole; so als wollten sie den verhassten Präsidenten mit ihren Parolen am liebsten gleich aus dem Weißen Haus verjagen. Den Sieg vor Augen, blieb es allerdings wie schon in den vergangenen Tagen friedlich. In New York wurde der Wahlsieg Bidens von einem lauten Hupkonzert begleitet.

Auch hartgesottene Trump-Fans räumen Schilder beiseite
Szenenwechsel: Keine drei Flugstunden weiter südlich sieht die Welt ganz anders aus. Florida - im Vorfeld als Wackelkandidat gehandelt - hielt Trump die Stange und damit den amtierenden Präsidenten lange im Rennen um die Wiederwahl. Doch auch hartgesottene Trump-Fans haben praktisch resigniert. Mögliche Neuauszählungen hin oder her.

Ein Lokalaugenschein im Südwesten des Sunshine-States, wo Trump eine mehr als solide Mehrheit einfuhr, lässt nur einen Schluss zu: Es ist vorbei.

Es sind die für den tiefsten Süden der USA typischen Bilder, die im Vorfeld der Wahl um die Welt gingen. Von endlos langen Bootsparaden, bei denen sich Trump-Fahnen in der Brise wiegen. Von monströsen Pick-up-Trucks und Vorgärten, die mit „Make America Great again“-Schildern Stimmung machen sollten. Doch die Fahnen sind eingeholt, die Schilder verschwunden. Es besteht der Eindruck, als hätten beide Seiten einer gespaltenen Gesellschaft auf Erlösung gewartet - ein belastbares Wahlergebnis.

Aus den USA berichtet „Krone“-Redakteur Oliver Papacek.

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