03.10.2020 06:00 |

Wenig Infektionen

Osttirol: Grüne Ampel, aber rot auf der Reisekarte

Aktuell gibt es im Bezirk Lienz sechs Corona-Infizierte, insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie-Aufzeichnungen gesamt nur 185 gezählt. Dennoch wird die Region durch die deutsche Reisewarnung für Tirol hart getroffen. Touristiker befürchten große Einbußen – gegengesteuert wird derzeit mit einer Infokampagne in deutschen Medien und Interventionen direkt in Berlin.
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Die Bayrische Staatszeitung berichtet derzeit ebenso prominent über Osttirol wie die renommierte Süddeutsche Zeitung: Denn die Region versucht mit konzentrierten Informationen alles, um die vor wenigen Tagen verhängte Reisewarnung noch irgendwie abzumildern. „Wir haben den deutschen Botschafter eingeschaltet, damit er in Berlin interveniert“, sagt Franz Theurl, Obmann vom Tourismusverband Osttirol.

Es sei schließlich nicht nachvollziehbar, dass der Bezirk Lienz trotz niedriger Infektionszahlen und grüner Corona-Ampelfarbe mit dem schwerer getroffenen Nordtirol in einen Topf geworfen wird. „Wir sind topographisch abgeschnitten, haben keine Autobahnen oder Flughäfen, die Infektionsgefahr ist dadurch viel geringer“, so Theurl. Zudem sei man Kärnten sowieso viel näher verbunden. „Wir sind eine wirtschaftliche Einheit mit Oberkärnten. 2000 Menschen pendeln täglich nach Lienz in die Arbeit.“

„Osttirol als autonome Urlaubsregion sehen!“
Touristiker fordern daher, dass Osttirol in der Pandemie als autonome Region eingestuft werden müsse. Die Fakten sind derzeit noch andere: Für mehrere Länder ist ganz Tirol rot und Osttirol wird mitgezählt. Die Stornowelle rollt bereits unaufhaltsam - und da 52 Prozent der Urlauber aus Deutschland kommen, trifft deren Ausbleiben die Tourismusbranche hart.

Theurl: „Es ist eine Katastrophe, da wir nach einem guten Sommer auch für den Herbst schon gut gebucht waren und sich ein noch besserer Winter abgezeichnet hat. Doch jetzt spüren die Betriebe schon täglich die Auswirkungen der Reisewarnung!“

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