Direktorin in Kritik

Hilferuf von Eltern: „Kinder werden schikaniert“

Tirol
20.09.2020 10:31

Eltern erheben massive Vorwürfe gegen die Direktorin einer Volksschule im Tiroler Oberland. Die Rede ist von psychischer Gewalt, die den Schülern körperlich ordentlich zusetzt.

Dem Schulstart vor wenigen Tagen haben viele Kinder mit Freude entgegengeblickt. In einer Volksschule im Oberland brachte er jedoch schlaflose Nächte, Tränen sowie Bauchschmerzen bei einigen Schülern mit sich. Ausschlaggebend dafür sei - laut Angaben deren Eltern - das „untragbare Verhalten“ einer Direktorin ihren Kindern gegenüber.

„Kinder zur Bloßstellung nachgeäfft“
„Sie beleidigt, schikaniert und schreit all jene Schüler andauernd an, die nicht zu ihren Lieblingskindern zählen. Sie übt massiven psychischen Druck auf sie aus und stellt sie vor ihren Klassenkameraden bloß, indem sie die Kinder nachäfft“, sparen die Eltern nicht mit Kritik.

Sie liefern auch Details: Die Pädagogin habe einmal eine Schülerin nicht nach Hause gehen lassen, weil sie eine Aufgabe nicht korrekt ausgeführt habe. Deutlich verspätet sei die Schülerin dann daheim angekommen. „Sie brach in Tränen aus und war derart geschockt, dass sie sich sogar übergeben musste und auch noch Fieber bekam. Sie kauerte den gesamten Tag lang nur auf der Couch herum“, schildert ein Elternteil.

„Er ist ein faules Kind, das nichts lernen will“
Einen anderen Schüler soll sie jahrelang als „faules Kind“ bezeichnet haben, „das nichts lernen will“. Geholfen habe ihm die Lehrerin nie. „Im Gegenteil, sie war derart gemein zu ihm, dass er monatelang in der Früh starke Bauch- und Kopfschmerzen hatte. Die Direktorin schickte uns zur Schulpsychologin und zur Logopädin, doch das half alles nichts.“

Schließlich fassten wir den Entschluss, eine Kinder- und Jugendpsychologin aufzusuchen. Bei einer Untersuchung stellte sich heraus, dass unser Kind zu 100 Prozent Legastheniker ist. Darauf hat uns die Lehrperson nie hingewiesen“, schildert ein weiterer Elternteil.

Zweifel in uns ausgelöst“
Auch Mütter von Lieblingsschülern der Lehrerin geben die Erfahrungen ihrer Kinder preis: „Sie haben tun und lassen können, was sie wollten. Es ist ihnen nie etwas passiert. Wenn sie etwa versehentlich eine Trinkflasche ausgeschüttet haben, wurden andere Kameraden dafür bestraft. Die Kinder fühlten sich dabei unwohl.“

Nicht nur manchen Kindern gegenüber habe die Lehrperson „ihr wahres Gesicht“ gezeigt, sondern auch deren Eltern gegenüber. „Wir haben oft ein persönliches Gespräch mit ihr gesucht. Doch sie wurde auf Anhieb böse, wir fühlten uns wie kleine Kinder und haben mit Tränen in den Augen die Flucht ergriffen“, sagen die betroffenen Eltern. Ständig habe sie betont, dass unsere Kinder an allem Schuld seien. „Das hat Zweifel in uns ausgelöst“, so die Mütter.

„Psychische Gewalt bleibt in Seele verankert“
Das Verhalten der Direktorin - die übrigens pragmatisiert ist - habe bei den betroffenen Kindern Spuren hinterlassen. „Sie haben fast kein Selbstbewusstsein mehr und leiden massiv unter den geschehenen Vorfällen. Psychische Gewalt bleibt ewig in der Seele verankert. Wenn sie noch dazu durch eine Lehrperson verübt wird, muss das auf der Stelle unterbunden werden. Wir müssen diese Zustände schon viel zu lange aushalten. Es muss endlich etwas passieren, denn wir haben keine Kraft und vor allem auch keine Geduld mehr“, fordern die Eltern.

Die zuständigen Behörden gaben zu der Causa Statements ab - die Direktorin selbst wollte sich nicht dazu äußern.

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