Spieß umgedreht

3:2 – Kienast ließ Sturm bei Austria Wien jubeln

Steiermark
03.10.2010 11:02
Die Revanche am Verteilerkreis ist geglückt. Nach fast zwei Jahren ging Sturm am Samstag wieder als Sieger aus dem ungeliebten Horr-Stadion, landete im vierten Auswärtsspiel den dritten Sieg. Hölzl, Szabics und Kienast sorgten für einen 3:2-Erfolg, mit dem sich die "Blackies" im Spitzenfeld der Liga etablierten. Und Topscorer Roman Kienast (rechts im Bild) gab mit dem Siegestreffer eine passende Antwort drauf, ob Sturm zu klein für die großen Drei wäre...

Nach 289 Minuten war die Ladehemmung am ungeliebten Verteilerkreis beendet - und die Sturm-Fans bejubelten Andreas Hölzls Führungstreffer in der elften Minute. Es war Sturms erstes Erfolgserlebnis in Favoriten seit fast zwei Jahren, seit dem legendären Haas-Fersler am 2.11.2008. Roman Kienast fiel ein Stein vom Herzen, denn er hätte Sekunden davor die Führung nach idealem Szabics-Stanglpass machen müssen, scheiterte aber etwas zu lässig an Almer. Doch bei Hölzls Nachschuss war der ehemalige Sturm-Keeper chancenlos.

Es war ein idealer Auftakt für das Foda-Team, das am Samstag im Gegensatz zum 0:2 der Vorwoche weit aggressiver war - die mit Feldhofer und Pürcher neu formierte Abwehr hatte aber auch so manche Lücke. Zweimal verhinderte Ex-Austrianer Joachim Standfest einen Gegentreffer durch Jun: Erst reklamierten die Wiener zu Unrecht Elfer (9.) - und als "Joki" einen Heber über Cavlina mit letztem Einsatz von der Linie kratzte (21.), war auch alles sauber.

Vermeidbarer Austria-Ausgleich
Dass Hölzl solo vor Almer den Fangschuss (25.) ausließ, sollte sich noch rächen: Kurz nach der ersten Parade von Gratzei-Vertreter Cavlina schlug's zum 1:1 (35.) ein. Nach Corner stieg Ex-Blacky Peter Hlinka höher als Feldhofer und Hölzl - und vor dem Kopfball hätte Cavlina engagierter auf die Flanke gehen müssen. Beim 1:2 (69.) aber war er chancenlos: Schildenfeld verlängerte eine Jun-Flanke zu Linz - der ließ sich nicht bitten.

Doch dann kam der Gegenschlag: Szabics ließ Dragovic mit einem Superhaken aussteigen, donnerte die Kugel via Lattenunterkante zum 2:2 (73.) in die Maschen. Ein Supertor des Ungarn, der vom Arzt erst fitgespritzt worden war, sich dann tauschen ließ. Zehn Minuten vor dem Ende drehte sich die Partie dann total: Kienast stand nach idealem Stanglpass von "Joker" Klem zum siebenten Mal in der Saison goldrichtig - 2:3.

Viele Grazer umsonst angereist
Kienast war nach dem Match natürlich happy: "Wir sind mehr in die Zweikämpfe gegangen, haben unsere Chancen verwertet. Und Coach Foda gratulierte: "Freut mich riesig, endlich wieder hier gewonnen zu haben - volles Lob ans Team." Schon vor dem Spiel gab es allerdings Ärger und Wirbel: Am Bahnhof Meidling wurden Bengalen gezündet - die Polizei schickte viele Grazer Fans gleich wieder retour.

FK Austria Wien - SK Puntigamer Sturm Graz 2:3 (1:1)
Fußball- Bundesliga, 10. Runde, Horr-Stadion Wien, 9.500 Zuschauer, SR Thomas Gangl.
Torfolge: 0:1 (11.) Hölzl, 1:1 (35.) Hlinka, 2:1 (69.) Linz, 2:2 (73.) Szabics, 2:3 (80.) Kienast.
Austria: Almer - Klein, Margreitter, Dragovic, Suttner - Stankovic (67. Schumacher), Baumgartlinger, Hlinka (83. Gorgon), Junuzovic - Jun, Linz.
Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer, Schildenfeld, Pürcher - Hölzl (83. Ehrenreich), Kienzl, M. Weber, Bukva (72. Klem) - Kienast, Szabics (77. Haas).
Gelbe Karten: Hlinka, Pürcher bzw. Feldhofer, Weber, Hölzl.

von Volker Silli ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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