Verdauung

Innere Reinigung: Neuer Schwung für den Darm

Gesund
22.02.2020 17:02

Der Lebensstil hat Einfluss auf unser wichtiges Verdauungs- und Entgiftungsorgan. Mit einfachen Maßnahmen ist es möglich, den Darm zu entlasten und bei seinen vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. 

Der Körper baut sich jeden Tag um. Zellen werden neu gebildet oder sterben ab, die Nahrung wird verwertet, Organe und Gewebe bis in den letzten Winkel mit wichtigen Stoffen versorgt bzw. von Abfall befreit. Letzteren entsorgt der Organismus normalerweise über seine Ausscheidungsmechanismen. Neben Leber, Niere sowie Haut und Lunge stellt der fünf bis sieben Meter lange Darm das wichtigste Organ für diese „Räumungsarbeiten“ dar. Alles, was mit der Nahrung in unseren Körper gelangt, wird in dem gewundenen Muskelschlauch gefiltert und Unerwünschtes - wie unverdauliche Nahrungsreste, Medikamentenrückstände, Alkohol oder Abfall der Stoffwechselvorgänge - ausgeschieden. Gelingt es dem Körper nicht, diese „Mülldeponie“ zu entsorgen, können sich Nahrungsreste, ungewollte oder gar schädliche Stoffe vermehrt im Verdauungstrakt absetzen, den Organismus belasten und die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung der im Darm wohnenden Bakterien.

Selbstreinigungskräfte vermehrt anregen
Die für einen reibungslosen Ablauf der wichtigen Funktionen unseres Verdauungs- und Entgiftungsorgans notwendigen „guten“ Mikroorganismen werden durch eine zunehmende Zahl „schlechter“ Keime zurückgedrängt. „Den Darm auf gesunde Weise zu reinigen ist von Bedeutung, da es sonst zu Gärungs- und Fäulnisprozessen kommt. Die dadurch entstehenden Giftstoffe machen uns müde und beeinträchtigen das gesamte Wohlbefinden, inklusive dem Bauchgefühl“, erklärt Ernährungswissenschafter Mag. Martin Schiller. Um die Selbstreinigungskräfte des Darms anzuregen, den Stoffwechsel zu aktivieren und den Körper von altem Ballast zu befreien, ist es erforderlich, auf entsprechende Zusammenstellung der Nahrungsmittel zu achten. Wichtige Bestandteile der Ernährung für eine gute Darmfunktion sind Ballaststoffe, wie der Experte erklärt: „Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sorgen dafür, dass die Darmpassage gefördert und beschleunigt wird. Schadstoffe und Abfallprodukte werden damit schneller aus dem Körper transportiert.“

Zu wenig Bewegung belastet den Darm
Außerdem dienen Pflanzenfasern den erwünschten „guten“ Darmbakterien als Nahrung und helfen bei deren Vermehrung. „Ballaststoffe werden nach der Löslichkeit in Wasser in unlösliche und lösliche eingeteilt. Besonders die löslichen Ballaststoffe tun der Darmflora gut. Dazu zählen zum Beispiel Pektin - reichlich in Äpfeln und Leinsamen vorhanden -, Stoffe aus Haferkleie, Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl und Inulin, wie in Artischocken und Topinambur“, so der Ernährungsspezialist. Zusätzlich unterstützen ausgewählte Kräuter- und Pflanzenextrakte die Entgiftungsprozesse. Mag. Schiller: „Sie inaktivieren freie Radikale, die sich schädlich auf Zellen und Gewebe auswirken.“

Bewegungsmangel und langes Sitzen kann nicht nur Verstopfung und Blähungen zur Folge haben. Der Darm wird träge, und der Nahrungsbrei benötigt zu lange für die Durchquerung. Um zu verhindern, dass schädliche Stoffe länger im Darm bleiben und Abbauprodukte nicht oder nur schlecht wegtransportiert werden können, ist ein aktiver Lebensstil von Vorteil. Tägliche Spaziergänge, Treppensteigen, Walken, Schwimmen, Gymnastik oder Radfahren steigern die Durchblutung und kurbeln die Darmtätigkeit an. So findet das Verdauungsorgan zu neuer Stärke.

Regina Modl, Kronen Zeitung

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