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Ihr Partner im Kampf gegen Krebs

Gesund
21.02.2020 17:01

Wer gut informiert ist, kann leichter mit einer schweren Situation umgehen. Auch deshalb wurde die „Österreichische Krebshilfe“ im Jahr 1910 von führenden Medizinern gegründet. Und sie hilft nach wie vor, den Patienten mehr Wissen zum Thema zukommen zu lassen sowie die Verbesserung der Versorgung zu ermöglichen.

Krebs ist bei Weitem keine Erkrankung der Neuzeit, sondern hat eine lange Geschichte. Vor 50 Millionen Jahren verstarb in Wyoming (USA) ein Dinosaurier an einer bösartigen Knochengeschwulst, vor 500.000 Jahren erkrankte ein Mensch des Neolithikums an einer Krebsgeschwulst des Nasenrachenraumes. Brustkrebs wurde bereits um 1700 v. Chr. im ägyptischen Theben zum ersten Mal beschrieben. Die Bezeichnung „Karzinoma“ tauchte erstmals um 400 v. Chr. bei Hippokrates auf. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde Krebs verstärkt wahrgenommen. In dieser Zeit entstanden auch neue Formen seiner Bekämpfung. Diese gaben Anlass zur Hoffnung, die Krankheit zu besiegen, wenn sie rechtzeitig erkannt wird.

Zunächst hielten in der Chirurgie die sogenannten Radikaloperationen Einzug. Die Ärzte glaubten, durch die völlige Entfernung des befallenen Körperteils einen Rückfall zu vermeiden. Einige dieser neu entwickelten Operationstechniken hatten ihren Ursprung an den Wiener Universitätskliniken. Der Chirurg Theodor Billroth führte 1881 als Erster die Entfernung eines Magenkrebses durch. Gynäkologe Ernst Wertheim erdachte in Wien die noch heute nach ihm benannte Operation des Gebärmutterhalskrebses.

Damals ging es aber nicht „nur“ um neue Techniken und Therapien. Um 1900 war die Mehrheit der Bevölkerung sehr arm und konnte sich die Behandlung einer Krebserkrankung schlichtweg nicht leisten. Der namhafte Wiener Mediziner Julius Hochenegg, späterer Vizepräsident der Krebshilfe, setzte sich deshalb für das Wohl der Patienten ein. Hochenegg schloss einen alarmierenden Brief an Anton Freiherr von Eiselsberg mit dem Appell „Die Not unserer Kranken wird immer größer, wir müssen etwas tun, um sie zu lindern. Könnten wir nicht zusammenkommen, um darüber zu sprechen?“. Die beiden Mediziner gründeten schließlich gemeinsam mit ihren Kollegen Richard Paltauf, Alexander Fraenkel, Ludwig Teleky und Josef Winter am 20. Dezember 1910 unter dem Ehrenprotektorat des Kaisers die „k.k. österreichische Gesellschaft für Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit“.

Neben finanzieller Unterstützung für notleidende Patienten sorgte die Gesellschaft für den Ankauf von genügend Radium für die Universitätsklinik Wien oder auch für die Errichtung eines Strahlentherapeutischen Institutes am damaligen Krankenhaus Lainz in Wien. Die Information der Bevölkerung über Krebsvorbeugung gewann nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung. So wurde vor der künstlichen Färbung von Lebensmitteln mit Teerfarbstoffen gewarnt. Es konnte letztendlich 1949 ein Verbot der Einfärbung von Butter und Käse erreicht werden.

Seit 1910 hat sich an den grundsätzlichen Aufgaben der Krebshilfe nichts geändert: Nämlich dort zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird und gesundheitspolitisch notwendige Maßnahmen einzufordern - wie das „Don’t smoke“-Volksbegehren. Heute stehen dafür der Dachverband und die 9 Landesvereine der Krebshilfe mit rund 100 Beratern österreichweit zur Verfügung. Es bleibt weiterhin viel zu tun.

Evi Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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