Vizekanzler Werner Kogler und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler haben am Dienstagvormittag den „APCC Special Report Landnutzung und Klimawandel in Österreich“ vorgestellt. „Wird zu viel betoniert, sind damit Zukunft und Chancen ruiniert“, fasste Kogler den 530-Seiten starken Bericht zusammen. Gewessler betonte, dass nur ein gesunder Boden nicht nur für eine funktionierende Landwirtschaft essenziell ist, sondern auch, um sich an die Klimakrise anzupassen.
Die beiden Grünen-Politiker fanden bei der Präsentation deutliche Worte. Gesunde Böden werden rar, so der Vizekanzler: „Diese Ressource wird immer knapper, und das in atemberaubender Zeit.“ Deswegen müsse man dem Thema größere Bedeutung beimessen. „Wenn wir so weiter machen würden wie bisher, wären gesunde Böden für die nächsten Generationen gefährdet“.
Kogler: „Nicht alles glauben, was man da hört“
Trotz der großen Bedeutung des Themas kritisierte Kogler „Gegenbewegungen aus den Bundesländern“ und erwähnte Oberösterreich als Beispiel. Man dürfe „nicht alles glauben, was man da hört“, so er Vizekanzler. Es werde weiterhin möglich sein, neue Projekte wie Kindergärten umzusetzen. „Wir werden natürlich weiterhin Flächen verbrauchen, aber das ,Wie‘ ist die Frage“, führte Kogler aus.
Vizekanzler stellt sich auf „langen Kampf“ ein
Er verwies auf die anderen Aspekte, die gesunde Böden mit sich bringen würden. Sie dienen dem Hochwasserschutz, der Artenvielfalt und würden maßgeblich zum Klimaschutz beitragen, da in ihnen mehr CO2 gebunden wäre. „Wir haben bereits Verbündete in Ländern und Gemeinden, aber es wird ein langer Kampf werden“, erklärte Kogler. Er versprach jedoch, bei dem Thema nicht locker zu lassen. „Jetzt geht noch was, jetzt können wir noch Boden gut machen.“
Ziel: Bodenverbrauch von 2,5 Hektar/Tag statt bisher 12 Hektar
„Die Funktion von gesunden Böden zeigt, dass jede Entscheidung, wie wir den Boden nutzen, Einfluss auf den Klimaschutz hat“ führte die Klimaschutzministerin den Ernst der Lage. „Auf einem Parkplatz wächst keine Frucht“, gab sie zu bedenken. In Österreich würden zwölf Hektar pro Tag verbraucht, das entspreche 16 Fußballfeldern. „Wir können dieses Problem nicht wegignorieren“, forderte Gewessler klare Strategien. Die Regierung peile eine Reduktion auf 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag an.
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