Bischof Josef Marketz

So erlebten Gläubige vor dem Dom die Bischofsweihe

Kärnten
03.02.2020 06:48

Nicht nur im restlos gefüllten Dom wurde die Weihe von Bischof Josef Marketz (64) gefeiert - auch im Zelt am Domplatz hatten sich rund 400 Gläubige für die dreistündige Zeremonie versammelt.

„Im Sommer wären es wohl noch mehr gewesen“, vermutete einer der anwesenden Polizeibeamten - die diesmal kaum zu tun hatten. Denn beim Einzug auf der Straße waren noch kaum Schaulustige zu sehen, dafür wurde es am Domplatz und im Dom stimmungsvoll.

Vier Chöre hatten im Zelt mit deutschen und slowenischen Kirchenliedern auf das Ereignis eingestimmt. Die Sänger kamen auch aus jenen Orten, in denen der Bischof einst tätig war: St. Jakob, Ferlach und Ratzen.

Dann kam es zur Überraschung: Eine Chorleiterin stimmte bei der Ankunft von Josef und den vielen angereisten Bischöfen plötzlich „Ubi Caritas“ an! Treffender hätte die Titelauswahl nicht sein können. „Alle Bischöfe haben mitgesungen. Es hat auch Josef getaugt. Er mag es, wenn sich spontan etwas ergibt“, so die Organisatoren Pavel Zablatnik und Christoph Mühltaler.

Die Besucher sangen und beteten während der Weihe eifrig mit - in beiden Landessprachen. Und dann der lang anhaltende Applaus im Dom und vor dem Dom, als Josef endlich Stab und Mitra übernommen hatte!

Tausende Gläubige bei der Bischofsweihe von Josef Marketz
Die Aufbruchstimmung war überall zu spüren: „Die Kirche braucht den Aufbruch dringend“, so Klaudia Bevc, die schon vor 19 Jahren bei der Amtseinführung des ehemaligen Bischofs in Gurk live dabei war. „Ich find’s auch in Ordnung, dass wir jemand an der Spitze haben, der zweisprachig ist. Das ist ein neues Signal“, sagt Wilhelm Temper.

Engen Bezug zu Josef Marketz hat Marko Loibnegger, seine Gattin stammt aus der Nachbarschaft des neuen Bischofs aus Globasnitz: „Mir hat immer imponiert, dass er als Caritas-Direktor um jene besorgt war, die am Rande der Gesellschaft stehen. Das sollte auch für die Kirche mehr denn je Aufgabe sein.“

Dass Josef diese Aufgabe meistern wird, weiß seine Schwester Frida: „Er ist eine starke Persönlichkeit - und am heutigen Tag bin ich besonders stolz auf ihn.“

Bischof Josef stehe für einen neuen Weg in der Kirche. Auch ohne Zölibat? Loibnegger: „Seine erste Aussage dazu war stark. Und das erste, was man sagt, ist ja meistens das, was man sich denkt.“

Christian Rosenzopf
Christian Rosenzopf
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