Premiere

Herr über die Straßen! Neuer Lehrberuf in Tirol

Tirol
22.01.2020 16:40
Sein Büro ist die Fahrbahn, seine Kleidung ist wetterfest, seine Ausbildung – eine Premiere. Lukas Egger ist Straßenerhaltungsfachmann, und damit der erste seiner Art in ganz Tirol.

Die Sonne strahlt vom morgendlichen Himmel, die Temperaturen sind mild, nicht einmal eine dünne Eisschicht liegt auf der Windschutzscheibe des Autos, das zwischen Völs und Kematen steht. Vergangenes Jahr um diese Zeit versank diese Straße im Schnee – so wie übrigens jede in Tirol.

„Man weiß eben nie, was kommt“, schmunzeln drei Herren in Orange. Während die Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Jänner des Vorjahres rund um die Uhr gegen die weißen Massen kämpften, können sie sich heuer jenen Dingen widmen, die ansonsten oft liegen bleiben. Stauden neben der Fahrbahn schneiden etwa. Denn zur Straße gehört eben weit mehr als die Fahrbahn.

„Tätigkeiten sind vielfältig und spannend“
„Der Aufgabenbereich meines Berufs ist sehr breit“, erklärt Lukas Egger – und er muss es wissen. Der 22-Jährige ist der erste Straßenerhaltungsfachmann in Tirol. „Während der Lehrberuf im Osten etabliert ist, ist er im Westen Österreichs neu“, erklärt sein Chef Ingomar Falkner. „Ich mag meinen Beruf“, schildert der 22-Jährige, „man ist draußen an der frischen Luft, macht jeden Tag was anderes und weiß am Ende des Tages, was man geschafft hat.“

Müll in der Natur ist noch immer ein Problem
Kenntnisse und Handwerk kommen dabei aus allen Richtungen – vom Tiefbau bis zur Gärtnerei. Zur Berufsschule ging der Tiroler in Oberösterreich.

Auf die Frage, ob ihm etwas nicht gefällt, erzählt Egger vom Müll aufsammeln. „Das müsste nicht unbedingt sein“, sagt der Mann. Der Müll sei grundsätzlich ein Problem, es lande viel in der Natur, was da nicht hingehört. Vom Getränkebecher bis zum Hundekot im Sackerl spuckt der Frühling aus, was der Winter versteckt hält. „Es braucht noch viel Bewusstseinsbildung“, betonen beide Tiroler.

Ob er seinen Lehrberuf weiter empfehlen kann? „Ja, von ganzem Herzen“, sagt Egger. Hört und sieht man ihm zu, dann glaubt man ihm das auch. Der Verdienst sei gut, die Abwechslung enorm, vor allem aber könne man „das Land mitgestalten und erhalten“. 31 Mitarbeiter der Straßenmeisterei Zirl kümmern sich um 400 Fahrstreifenkilometer. Die Frauenquote geht gegen Null, dabei sei ein weiblicher Lehrling willkommen – eine erste ihrer Art.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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