Wahlfeiern im Ländle

Bier für Wallner, Italo-Schmankerl bei den Grünen

Vorarlberg
13.10.2019 21:25

Nach der Landtagswahl in Vorarlberg haben sich die Wahlsieger ÖVP und Grüne sowie deren Spitzenkandidaten gebührend feiern lassen. Für den Noch-und-bald-wieder-Landeshauptmann Markus Wallner gab es das verdiente Bier, die Grünen ließen sich italienische Häppchen schmecken. Freude, diese aber nicht überschwänglich, herrschte bei auch Rot und Pink, Trübsal bei den Freiheitlichen.

Heimgehen war für die FPÖ aber letztlich keine Option. In der Kreuz-Bar der FPÖ-Familie Kinz wurde trotz allem angestoßen, gespeist und gepafft. Mandatare, die ihren Sitz im Landtag verloren hatten, machten dabei trübe Miene zum traurigen Spiel. Spitzenkandidat Christof Bitschi quälte sich immerhin das ein oder andere Lächeln beim Anprosten ab.

FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi bei der Wahlfeier der Freiheitlichen (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
FPÖ-Spitzenkandidat Christof Bitschi bei der Wahlfeier der Freiheitlichen

NEOS erreichten Klubstatus
Entspannter war wenige Meter weiter in der Neptun-Bar die Stimmung bei den NEOS, die insgeheim zwar die Zweistelligkeit angepeilt hatten, jedoch mit dem Erreichen des Klubstatus das Hauptziel erreicht hatten. Landespartei„stars“ aus Wien, Gerald Loacker, und Brüssel, Claudia Gamon, tummelten sich ebenso am Gehsteig vor dem Lokal wie Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht. Für Loacker zählt, dass man nach EU- und Nationalratswahl ein weiteres Mal dazu gewonnen hat und das kontinuierlich, sowohl in den Städten als in ländlichen Gebieten, was ihn für die Gemeinderatswahlen 2020, wo die NEOS diesmal rund zehn Kandidaturen schaffen dürften, optimistisch stimmt.

Die NEOS und Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht nutzten das schöne Herbstwetter. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Die NEOS und Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht nutzten das schöne Herbstwetter.

SPÖ feierte „zufrieden“
Zwischen „zufrieden“ und „sehr zufrieden“ schwankte die Stimmung zwei Mal ums Eck bei der SPÖ im Hotel Messmer, wo Spitzenkandidat Martin Staudinger unterstützt von seinen Eltern das Plus bei der Wahl feierte. Gekommen waren alle, die in der Landespartei etwas zu sagen hatten, detailliert wurde analysiert, wo es wie gut gelaufen war und warum gerade in der Landeshauptstadt Bregenz ein Minus vor dem Ergebnis steht - nicht unbedingt das beste Zeichen für die Kommunalwahl kommenden Frühling, wo Michael Ritsch ein weiteres Mal den Bürgermeister-Sessel anvisiert.

Wer darf sich bei der Vorarlberger SPÖ freuen, die Nachfolge von Martin Staudinger zu übernehmen? (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Wer darf sich bei der Vorarlberger SPÖ freuen, die Nachfolge von Martin Staudinger zu übernehmen?

Bier für Markus Wallner
Für Vorarlberger Verhältnisse auf den Putz gehaut wurde vis-a-vis im Traditionsgasthaus Kornmesser, wo die Volkspartei zum Fest für ihren Wahlsieger Markus Wallner gerufen hatte. „So sehen Sieger aus“ wurde unter anderem von Bregenz‘ Bürgermeister Markus Lienhart geschmettert, um unter anderem mit Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf und dem designierten Landesrat Marco Tittler den Zugewinn beim Urnengang zu zelebrieren. Der Landeshauptmann beließ es beim Reden, dankte allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und freute sich, dass man es „ins Ziel gebracht“ habe, ehe er zum dargebrachten Bier greifen durfte.

Ausgelassene Stimmung bei den Grünen
Die Grünen feierten als einzige Partei nicht in Fußweite zum Vorarlberger Landhaus, sondern im Kesselhaus in Bregenz-Vorkloster. In dem ehemaligen Industriebau herrschte unter den Feiernden Zufriedenheit, aber keine Euphorie. Gesprächsthemen bei italienischen Häppchen und Live-Gitarrenmusik waren neben dem Erfolg bei der Landtagswahl auch die anstehenden Regierungsverhandlungen auf Bundesebene.

(Bild: APA/MAURICE SHOUROT)
Ausgelassene Stimmung bei den Grünen und Spitzenkandidat Johannes Rauch (Bild: APA/MAURICE SHOUROT)
Ausgelassene Stimmung bei den Grünen und Spitzenkandidat Johannes Rauch

Die Grünen gaben sich überrascht und erfreut, „wie gut es gelaufen ist“. Dass man der FPÖ zudem einen Bundesratsmandat abknöpfen konnte und wohl auch einen Landtagsvizepräsidentensessel machte den Grünen jedenfalls Laune. Sozial-Landesrätin Katharina Wiesflecker fasste die Stimmung zusammen: „Heute feiern wir erst einmal, morgen werden wir uns dann sortieren und dann sehen wir weiter.“

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