Nach einer Schrecksekunde in der Startminute, in der Kapfenberg-Stürmer Alar die Innenverteidiger Eder und Soma ausstiegen ließ und an Hedl scheiterte, machte Rapid das Spiel, ließ aber Chancen in Hülle in Fülle aus. So kassierten die Kapfenberger vor der Pause nur aus zwei Standardsituationen Tore: Zunächst legte Boskovic einen Freistoß mit der Ferse auf Hofmann ab, der ideal auf den Kopf von Jelavic flankte (20.). Auch das 2:0 resultierte aus einer einstudierten Aktion, diesmal spielte Hofmann den Freistoß per Querpass auf den in der Mitte lauernden Boskovic, der perfekt vollendete (41.).
Anschlusstreffer durch Felfernig
Zu diesem Zeitpunkt hätte es aber gut und gerne schon 5:0 heißen können. Denn Jelavic hatte bereits in Minute zehn nach Hofmann-Pass einen Sitzer, den Wolf noch an die Querlatte gelenkt hatte, vergeben. Auch Hofmann (26.), Salihi (33./beide daneben) und Boskovic (35./Weitschuss, den Wolf über die Latte lenkte) ließen gute Möglichkeiten aus. Und so bewahrheitete sich wieder einmal die alte Fußball-Weisheit, dass man Tore, die man nicht schießt, bekommt. Noch vor der Pause erzielte Felfernig nach einem blitzschnellen Gegenstoß per "Gurkerl" den Anschlusstreffer (45.), und nach der Pause setzte sich Alar nach einem weiten Ausschuss von Wolf, der von Thonhofer unglücklich mit dem Kopf verlängert worden war, gegen Eder durch und traf zum 2:2 (51.).
Zweiter Treffer von Alar
Beim Ausgleich blieb es aber nur sechs Minuten, denn dann war Jelavic nach einer Hofmann-Flanke erneut per Kopf zur Stelle (57.) und hält nun bei 17 Saisontoren. Die Rapidler agierten aber weiterhin zu lässig und leichtsinnig, und so stellte Alar nach Vorarbeit von Felfernig auf 3:3 (67.). Danach war wieder Rapid am Drücker, als Kavlak den eingewechselten Gartler per Stanglpass bediente. Doch Kapfenberg-Verteidiger Rauscher rettete auf der Linie und schaffte das Kunststück, den Ball zwischen Stange und den am Boden liegenden Gartler aus der Gefahrenzone zu schießen (69.).
Zwei Tore in der Nachspielzeit kassiert
Auch danach ließen die Rapidler zahlreiche Torchancen aus, vor allem Gartler vergab völlig freistehend vom Elferpunkt aus kläglich (83.), nachdem zuvor Schlussmann Wolf mit einer Parade einen Hofmann-Freistoß entschärft hatte (78.). Und so durften die mehr als 15.000 Fans der Grün-Weißen erst in der Nachspielzeit über den erwarteten Sieg jubeln. Boskovic stellte aus kurzer Distanz auf 4:3 (92.), Hofmann besorgte noch in Minute 95 aus einem Konter das 5:3 (95.). Der Rapid-Regisseur hält damit schon bei 18 Saisontoren und ebenso vielen Assists.
Das sagten sie nach dem Spiel
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): "Ein 3:3-Unentschieden wäre sicherlich verdient gewesen. Wir haben heute sehr gut dagegenhalten können. Mir hat sehr imponiert, dass auch die jungen Spieler wie Grgic, der vor kurzer Zeit noch in der sechsten Klasse gespielt hat, brav mitgespielt haben und Deni Alar explodiert ist. Dass wir in der Nachspielzeit noch zwei Treffer bekommen, ist natürlich bitter. Es hat nicht sein sollen."
Deni Alar (Kapfenberg-Doppeltorschütze): "Es ist sehr bitter, weil wir 90 Minuten gut mitgespielt haben. Leider haben wir durch zwei Fehler zwei Tore in der Nachspielzeit bekommen. Rapid hat eine gute Mannschaft, sie spielen einen super Fußball, wir haben aber gut mitgehalten. Ein 3:3 wäre verdient gewesen."
Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Wir haben es uns durch das Gegentor kurz vor der Pause selbst schwer gemacht. Wir haben klar dominiert und drei Riesenchancen auf das 3:0 ausgelassen. Wie wir uns bei den Gegentoren verhalten haben, war natürlich nicht gut. Auch wenn es für Kapfenberg bitter ist, dass die beiden Tore in der Nachspielzeit gefallen ist, würde ich doch sagen, dass es ein verdienter Sieg für uns war."
Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän und Torschütze zum 5:3): "Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, aber zu viele Gegentore bekommen. Im Großen und Ganzen war es ein gelungener Abend für uns und die Fans. Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Wenn das Gegentor vor der Halbzeit nicht fällt, brennt nichts mehr an."
Hannes Eder (Rapid-Abwehrspieler): "Wir haben es spannend gemacht für die Zuschauer, hätten den Sack viel früher zumachen müssen. Kapfenberg hat munter drauflos gespielt offensiv und ist positiv aufgetreten, sie haben ihre Torschüsse eiskalt ausgenützt. Wir haben uns billig auskontern lassen. Am Ende haben wir aber verdient gewonnen." Zu einer etwaigen Vertragsverlängerung meinte der Tiroler: "Es schaut gut aus, ich hoffe, das es nächste Woche über die Bühne geht."
tipp3-Fußball-Bundesliga (33. Runde): SK Rapid Wien - Kapfenberger SV Endstand 5:3 (2:1). Hanappi-Stadion, 15.200 Zuschauer, SR Manfred Krassnitzer.
Torfolge: 1:0 (20.) Jelavic, 2:0 (41.) Boskovic, 2:1 (45.) Felfernig, 2:2 (51.) Alar, 3:2 (57.) Jelavic, 3:3 (67.) Alar, 4:3 (92.) Boskovic, 5:3 (95.) Hofmann.
Rapid: Hedl - Dober (87. Trimmel), H. Eder, Soma, Thonhofer - Hofmann, Heikkinen, Boskovic, Kavlak (74. Drazan) - Jelavic, Salihi (65. Gartler).
Kapfenberg: R. Wolf - Gansterer, Rauscher, Fukal, Schellander - Grgic (59. Tieber), Siegl, Sencar, Felfernig - Alar (88. M. Gregoritsch), Pavlov (73. Pitter).
Gelbe Karten: Drazan bzw. Gansterer, Fukal, Rauscher.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.