Entschädigungszahlung

Opfer von Missbrauch erhielten 2,3 Millionen Euro

Steiermark
28.06.2019 06:00

Missbraucht, misshandelt, gedemütigt! Es lässt sich kaum in Worte fassen, was viele Pflege- und Heimkinder in den vergangenen Jahrzehnten erdulden mussten. 161 Gewaltopfer wurden vom Land Steiermark, das vor zwei Jahren eine Clearingstelle eingerichtet hat, für ihr Leid entschädigt, 2,3 Millionen Euro ausgezahlt.

Vor wenigen Jahren wurden - im Sog der kirchlichen Missbrauchsfälle - auch Gewalttaten in Landes-Einrichtungen bekannt. Vor allem in den 1970er-Jahren sollen in Heimen und Pflege-Einrichtungen Kinder misshandelt worden sein.

„Dodel“ für schlechte Noten verprügelt
Frau K. etwa war vor 40 Jahren bei einer Pflegefamilie in der Südoststeiermark untergebracht. Sie musste am Bauernhof hart arbeiten, hatte für Schulaufgaben kaum Zeit. Kam sie mit schlechten Noten nach Hause, wurde sie von ihrer Pflegemutter verprügelt, Striemen und Hämatome waren die Folge. Am Leib trug das Kind nur Lumpen, alle nannten es „Dodel“. Die Fürsorge? Die schaute weg.

Erbrochenes wieder aufessen
Herr S. kam Ende der 1970er in ein steirisches Kinderheim. Wurde während des Essens gesprochen, wurde man vom Erzieher mit einem schweren Schlüsselbund beworfen. Wer erbrach, musste das Erbrochene wieder aufessen. Außerdem kam es zu sexuellen Übergriffen unter den Zöglingen und durch einen Betreuer. Auch in diesem Fall zeigte die Jugendwohlfahrt lediglich Desinteresse.

„Wir entschuldigen uns“
Jetzt steht das Land aber zu seiner Verantwortung, wie Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) betont: „Wir entschuldigen uns bei allen Betroffenen. Entscheidend ist, dass wir alles Menschenmögliche unternehmen, um eine Wiederholung solcher Vorgänge zu verhindern!“

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