Monat der Extreme

So kalt und nass war Mai seit Jahrzehnten nicht

Österreich
29.05.2019 14:30

Nun ist also amtlich, was sich wohl bereits so mancher in den letzten Wochen gedacht hat. Ja - von einem „Wonnemonat Mai“ waren wir heuer so weit entfernt wie seit Jahrzehnten nicht: Am Freitag haben wir laut den Wetterexperten den kältesten Mai seit 28 Jahren überstanden, überdies war er zu nass und Sommertage waren viel zu selten.

„Der Mai 2019 geht aus wettertechnischer Sicht als äußerst außergewöhnlicher Monat in die Geschichtsbücher ein“, berichten die Experten der Ubimet am Mittwoch. So habe es nach 13 zu warmen Monaten in Folge erstmals wieder einen zu kalten gegeben. „Letztlich fällt er um etwa 2,8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel zu kalt aus“, sagt Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

Nach dem wärmsten der kälteste Mai
Und vielleicht haben wir es großteils auch bereits wieder verdrängt, aber noch im Vorjahr konnten wir den wärmsten Mai seit 150 Jahren verzeichnen - im Vergleich dazu fällt der heurige um „ganze fünf Grad kälter“ aus, so Spatzierer. Gerade in höheren Lagen seien die Abweichungen beachtlich, doch auch im Flachland war es im Schnitt um zwei Grad zu kalt. „Vielerorts wurde kein einziges Mal die 25-Grad-Marke erreicht, so auch in fünf aller neun Landeshauptstädten. „Zu einem sogenannten Sommertag kam es beispielsweise in Innsbruck nur ein einziges Mal, normal wären hier sieben Sommertage im Mai“, erklärt der Chefmeteorologe.

„Teilweise das stärkste Regenereignis seit mindestens 20 Jahren“
Stöhnten wir zuletzt aufgrund der viel zu trockenen Monate brachte der Mai 2019 in nahezu ganz Österreich mehr Niederschlag als gewöhnlich - teilweise wurde sogar die doppelte Menge an Regen verzeichnet. „Besonders der Starkregen am 20. und 21.05.2019 sticht heraus, als am Bodensee und im Bregenzerwald um 200 l/m² innerhalb von zwei Tagen registriert wurden“, so der Meteorologe. „Hier handelte es sich teilweise um das stärkste Regenereignis seit mindestens 20 Jahren.“ Alberschwende (Vorarlberg) führt übrigens mit aktuell 400 Litern pro Quadratmeter die „Hitliste in Österreich“ an.

Doch nicht nur Regentropfen kamen im Mai überaus zahlreich vom Himmel, sondern auch noch ergiebige Mengen an Schneeflocken - immer noch liegt etwa am Tiroler Hahnenkamm 74 Zentimeter Schnee - „so viel wie noch nie seit Messbeginn 1986 zu dieser Jahreszeit“, so der Wetterexperte.

Wo Regen und Schnee, da keine Sonne
Und wo Regenfälle oder Schneefall sind, ist naturgemäß selten Sonne. So wurde laut Ubimet bis Mittwoch „gerade einmal 50 bis 70 Prozent der im Mai üblichen Sonnenscheindauer“ erreicht. Und auch wenn sich die Sonne in den kommenden Tagen zurückkämpft - ändern wird das an der Bilanz nichts mehr. Aber der Juni steht ja bereits vor der Tür - und hat hoffentlich viel Sonnenschein im Gepäck.

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