2,5 Kilometer lang

Erstes Korallenriff vor Italiens Küste entdeckt

Wissenschaft
20.03.2019 21:05

Vor der Küste Italiens haben Forscher erstmals eine spezielle Art eines Korallenriffs ausgemacht. Es liegt in der Adria vor der Stadt Monopoli in Apulien in 30 bis 55 Metern Tiefe und ist 2,5 Kilometer lang, wie ein Team um Giuseppe Corriero von der Universität Bari Aldo Moro berichtet.

„Korallen sind im Mittelmeer weit verbreitet, es gibt aber unter den 33 dort beheimateten Steinkorallenarten nur wenige riffbildende Arten“, erklärte Claudio Richter, Meeresbiologe am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut der Deutschen Presse-Agentur. Von der weiten Verbreitung der in der Studie vorgestellten Korallenarten habe man zwar gewusst, „nicht aber, dass sie dreidimensionale Riffstrukturen ausbilden können“. Insofern sei die Entdeckung wissenschaftlich neu.

Riffe ein „Hotspot der Biodiversität“
Bei Korallenriffen handelt es sich den Autoren der Studie zufolge um die wichtigsten marinen Festgesteinsgebilde. Sie gelten als „Hotspot der Biodiversität“. Größtenteils kommen sie in nährstoffarmen Gewässern des Indopazifiks und des westlichen Atlantiks vor. Das weltgrößte Korallenriff ist das Great Barrier Reef östlich von Australien, das sich über eine Länge von mehr als 2000 Kilometer erstreckt.

"Ausgesprochene Schwachlicht-Spezialisten“
Steinkorallen bilden aber nicht nur in tropischen Flachmeeren mächtige Riffstrukturen, sondern auch in größerer Wassertiefe, erklärte Richter. Jenseits von 30 Metern Tiefe lebten „ausgesprochene Schwachlicht-Spezialisten, die mit abenteuerlichen Anpassungen die Energie des Sonnenlichts einfangen und sogar noch in 130 Meter Tiefe Photosymbiosen aufrecht erhalten können“. Wachstum und Riffbildung verliefen in diesen Tiefen allerdings sehr langsam.

Auch das nun entdeckte Korallenriff liegt in einem Bereich, in dem deutlich weniger Sonnenlicht ankommt. Im Fachmagazin „Scientific Reports“ beschreibt Corriero die Farben der Korallen als „gedämpft“ statt strahlend: Sie reichten von Orange über Rot bis Violett, wie er der „Gazzetta del Mezzogiorno“ sagte. Die Autoren der Studie vermuten, dass sich ähnliche Korallenriffe etwa 100 Kilometer südlich von dem nun untersuchten Gebiet befinden.

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