Dem nächsten Sommergespräch stellt sich Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Dass die FPÖ als Wahlsieger nicht in einer Regierung ist, sieht sie als Eigenverschulden, da sie sich aus der Verantwortung „davongestohlen“ habe. Sie reüssiert: „In schwierigen Situationen muss man anpacken.“
Die pinke Frontfrau hatte vor dem Sommergespräch schon ein straffes Programm hinter sich. Nach einer Wanderung und politischen Diskussionsrunden trifft Beate Meinl-Reisinger im Alpenidyll Alpbach krone.tv-Infochefin Katia Wagner.
Es geht schnell ans Eingemachte. Ob sie es unfair findet, dass sie und nicht der Wahlsieger regiert? „Nein, Kickl hatte seine Chance. Er hat kalte Füße bekommen – ich nicht“, sagt sie. Und: „Es ist vielmehr unfair, wenn man sich wählen lässt und sich dann von der Verantwortung davon stiehlt.“ Ob sie eine Patriotin sei? „Ja“, antwortet sie knapp.
„Ja, wir können es. Und wir liefern auch“
Der Befund der NEOS-Chefin über die Koalition ist ein guter, wenngleich sie sagt: „In einer Alleinregierung wäre es leichter.“ Obwohl die NEOS in der Opposition „oft die Gosch’n aufgerissen“ hätten, hätten sie in der Regierung bewiesen: „Ja, wir können es. Und wir liefern auch.“ „Ich hätte nicht ruhig schlafen können, hätte ich diese Verantwortung nicht übernommen“, erklärt Meinl-Reisinger.
Verhaftung Putins ja, aber …
Als Außenministerin hatte sie Österreich als möglichen Verhandlungsort für Gespräche zwischen der Ukraine und Russland ins Spiel gebracht. „Wir stehen für dieses Gespräch bereit“, sagt sie. Ob sie Putin verhaften lassen würde, sobald er österreichischen Boden betritt? „Jeder Staat muss einen Haftbefehl durchsetzen, aber es muss möglich sein, Ausnahmen zu erwirken“, erklärt sie. Meinl-Reisinger zeigt sich allerdings skeptisch, dass derzeit ein Friedensgespräch stattfinden wird.
Ministerin wird emotional
Zum erschütternden Fall in der Steiermark, bei dem gegen einen nunmehr ehemaliger NEOS-Funktionär wegen Missbrauchs einer Minderjährigen ermittelt wird, zeigt sich die Mutter dreier Töchter erschüttert (siehe Kurz-Clip unten). „Es ist schrecklich. Es ist furchtbar. Das ist inakzeptabel“, wird sie sichtlich emotional. Sie habe sofort Konsequenzen gezogen und den Austritt aus allen Ämtern verlangt.
Schellhorn-Kritik? „Das kommt mir jetzt ein bisschen populistisch vor“
Angesprochen auf ihren Staatssekretär Sepp Schellhorn wird die Chefin der Pinken besonders deutlich. Die Kritik am Staatssekretär komme ihr populistisch vor, immerhin sei er ein „leidenschaftlicher Wirt, der sich auskennt“.
Die Kritik bezüglich Schellhorns Dienstwagens versteht sie nicht. „Ich hätte eher ein Problem damit, wenn er inaktiv im Haus sitzen würde und nicht bei den Menschen unterwegs ist. Ich glaube, dann wäre er sein Geld nicht wert“, legt sie sich fest.
Das ganze Interview sehen Sie im Video oben und um 20.15 Uhr auf krone.tv!
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