Kinder in der Krise

Wie Sie die Pubertät gemeinsam gut überstehen

Leben
05.06.2018 07:00

Ein falsches Wort, und die Stimmung kippt? Wenn das Kind zum Teenager wird, brauchen Eltern starke Nerven. Ein Loslösungsprozess.

Es gibt Kinder, bei denen ist die Pubertät kaum zu spüren. Sie sind weiterhin in ihrer Mitte, und es gibt kaum Konfliktpotenzial mit der Familie. Und dann hört man wieder von Eltern, wie schwierig sie diese Zeit empfinden. Der Nachwuchs ist aufmüpfig, rebellisch und die Schulleistung sinkt.

Tipps für die „Flegeljahre“:

  • Sprechen Sie, wenn möglich, morgens keine wichtigen Themen an. Teenager kommen in der Früh nicht so schnell in die Gänge. Nach Abschluss der pubertären „Umbauarbeiten“ normalisiert sich das wieder.
  • Am Abend ist Ihr Spross in Höchstform. Die beste Zeit, in der er etwas von sich aus erzählen könnte: was sich in der Schule oder der Lehrstelle tut, wie es ihm geht, was ihn beschäftigt. Haben Sie immer ein offenes Ohr für ihn!
  • Verkneifen Sie sich Kommentare über die Frisur oder die Kleidung. Jugendliche wollen sich deutlich von Erwachsenen abgrenzen. Erinnern Sie sich an Ihre eigene Pubertät zurück. Das hilft! Auch wenn Sie der Gedanke an Schulterpölster, Föhn- und Dauerwelle zusammenzucken lässt.
  • Natürlich, das Familienleben erfordert klare Regeln. Wenn Ihr Nachwuchs rebelliert, halten Sie sich lieber an die Botschaft: Was brauchst du, damit du tun kannst, was ich dir sage. Nehmen Sie impulsive Reaktionen nicht persönlich.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Am Wochenende war ich auf einem Seminar. Meine Tochter (3) war bei meinem Mann. Bei meiner Rückkehr (mein Mann wollte dann noch ausgehen) war sie unzugänglich und wollte nur noch beim Papa sein. Ich bin gekränkt.

Ich verstehe gut, dass Sie das Verhalten Ihrer Tochter verletzt hat. Fakt ist aber leider: Kleinkinder können schonungslos ehrlich sein. Was jedoch nicht heißt, dass Ihre Tochter nichts mehr von Ihnen wissen möchte. Ganz im Gegenteil! Vielleicht hat sie das Wochenende mit Ihrem Mann einfach nur so sehr genossen, dass sie danach einfach nicht wollte, dass es endet. In diesem Alter leben Kinder häufig im Hier und Jetzt und tun sich zunehmend schwer, positive Situationen zu verlassen bzw. zu verändern. Es kann auch sein, dass Ihr Spross anfangs verärgert und enttäuscht war, dass Sie sie „verlassen“ haben. Durchaus möglich, dass dieser Frust bei ihr erneut aufgekommen ist, als sie vom Seminar zurückgekommen sind. Natürlich können Sie an einem der nächsten Tage mit ihr besprechen, dass Worte Gefühle verletzen können und somit auch Ihre Kränkung kundtun. Prinzipiell ist diese Situation aber einfach alterstypisch und als eine (herausfordernde) Phase anzusehen, die zum Glück vorübergeht.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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