Causa Nazi-Liederbuch

Strache-Vize: „Kein Platz für Idioten in der FPÖ“

Österreich
30.01.2018 13:36

Die Causa Udo Landbauer wird für die FPÖ zum immer größeren Problem: Nach deftigen Worten von ÖVP, SPÖ und Grünen wird jetzt auch parteiintern Kritik am niederösterreichischen Spitzenkandidaten laut. Bundesparteiobmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner sagt: "Er wird das in Eigenverantwortung regeln müssen."

Diese Aussage des oberösterreichischen Landeshauptmannstellvertreters ist umso bemerkenswerter, als Haimbuchner in seiner Landespartei derartige Auswüchse in der Vergangenheit nie tolerierte. Mehrmals mussten mitunter langjährige Mitglieder gehen, weil sie mit Aussagen am rechten Rand dahinschrammten.

Ein Beispiel: Als ein Foto einer "blauen Zukunftshoffnung" (der Weg zum Stadtrat war geebnet) mit einem Funktionär der rechtsextremen NPD auftauchte, war das Schicksal dieses Mandatars aus Linz besiegelt: Auf Druck seiner Partei legte er alle seine Ämter nieder.

"Antisemiten haben in der FPÖ nichts verloren"
Im Hintergrund zog damals (wie heute?) Heinz-Christian Straches Stellvertreter Haimbuchner die Fäden. Und ohne im Gespräch mit der "Krone" konkret auf Landbauer einzugehen, sagt er unmissverständlich: "Leute, die antisemitisch denken, haben in der FPÖ und in deren Verbindungen nichts verloren." Und: "Wir brauchen keine Idioten in der FPÖ, das haben wir alle miteinander nicht nötig." Übrigens: Beispiele aus den Bundesländern, wo rechtsextreme Auswüchse zum Ausschluss führten, gibt es mehrere.

"Persönlich werfe ich ihm nichts vor"
Die klaren Worte in der für die FPÖ heiklen Causa will Haimbuchner aber nicht als Rücktrittsaufforderung verstanden wissen. "Die Frage ist, was er (Landbauer, Anm.) gewusst hat. Persönlich werfe ich ihm nichts vor. Dazu kenne ich seine Verhältnisse nicht, oder was er zu verantworten hat", so Haimbuchner zur "Krone".

Nationaler Sicherheitsrat befasst sich mit der FPÖ
Am Dienstagvormittag wurde bekannt, dass die Nummer zwei der niederösterreichischen FPÖ, Gottfried Waldhäusl, für das Amt des Landesrates zur Verfügung steht. Heißt: Es rechnet niemand mehr damit, dass der umstrittene Landbauer in die Regierung einzieht.

Auf Initiative der SPÖ tritt am Dienstagabend der Nationale Sicherheitsrat zusammen, der über die NS-verherrlichenden Lieder der Wiener Neustädter Burschenschaft Germania diskutieren wird.

Robert Loy, Kronen Zeitung

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