"Wir haben es zwar nicht geschafft die Welt zu verändern, aber wir haben immerhin einige Millimeter geschafft", so Hinteregger. Die Zahlen sprechen für sich: gab es vor vier Jahren - am Beginn ihrer Tätigkeit - weniger als 200 Beratungs- und Ombudsmanntätigkeiten, so verzeichnete man 2007 fast 1.200. Das zeige auch, dass der Bedarf groß sei. Man habe vor allem die Bekanntheit der Einrichtung vergrößert und wurde von den Frauen erfolgreich weiterempfohlen, so die scheidende Frauenbeauftragte.
Direkte Arbeit mit der Zielgruppe nicht mehr möglich
Außer einer Vollbeschäftigung der neuen Frauenbeauftragten und einer 20-stündigen Assistenzstelle seien die Strukturen für die Berautung noch ungeklärt. Es würde allerdings keine Ombudsmanntätigkeit und direkte Arbeit mit der Zielgruppe wie Workshops und Veranstaltungen geben, meinte Hinteregger. Die Frauenbeauftragte werde losgelöst von den Problemen der Frauen sein und so auch keine Schwerpunkte setzten können, befürchten die Frauenberater.
Rechtsberatung in neuer Form
Hinteregger und ihr Team - zwei Juristinnen und eine Pädagogin - hatten sich in den vergangenen Jahren unter anderem auf die Sonderstellung der Frauen mit Migrationshintergrund, die Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt sind, spezialisiert. Auch die Rechtsberatung, die vor allem in Scheidungs- und Unterhaltsfragen tätig war, wird es in dieser Form nicht mehr geben: stattdessen werde eine Stelle mit fünf Stunden in der Woche für "Consulting" ausgeschrieben.
Hinteregger bewirbt sich nicht mehr
Brigitte Hinteregger wird sich definitiv nicht mehr für den Posten der Frauenbeauftragten bewerben. Das hat mehrere Gründe: Unter anderm sieht sie die Unabhängigkeit gefährdet, aber es werde ihrer Meinung nach der Frauenpolitik zu wenig Beachtung geschenkt. In Zukunft wird sie Menschenrechtsarbeit und im Besonderen Frauenrechtsarbeit in Westafrika leisten.
Symbolbild
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