Vergangene Woche hatte der 38-Jährige bei der Polizei angezeigt, er sei von einem unbekannten "Ziegenbartträger", der ihm mit einem
40 Zentimeter langen Messer bedrohte, vor einem Bankomat in der Grazer Brockmanngasse überfallen worden. Den Beamten des Fachbereiches 1 vom Stadtpolizeikommando kam die Sache aber von Anfang an spanisch vor. Sie nahmen die Überwachungsvideos genau unter die Lupe - und auf keinem der Bänder war auch nur irgendwas von einem Überfall zu sehen.
Damit konfrontiert, musste der Angestellte - er arbeitet in der Trafik seiner Mutter - zugeben, dass er alles nur erfunden hatte. Er habe sich damit mehr Zuneigung von den Eltern erhofft...
"Nachahmungs-Täter"
Ob der Plan aufging, bleibt fraglich. Jedenfalls inspirierte er mit dem Überfall einen Freund, dem er bei ein paar Getränken alles erzählte. Am nächsten Tag ging der 22-Jährige zur Polizei und zeigte ebenfalls einen Überfall an - in der Feuerbachgasse. Frei nach dem Motto: Was der kann, kann ich schon lang! Allerdings wurde er vor den Kriminalisten so nervös, dass ihm die Details, die ihm sein Freund erzählt hatte, entfielen.
Elf erfundene Überfälle
Insgesamt elf fingierte Überfälle konnte die Grazer Raubgruppe im heurigen Jahr schon aufdecken. Es dürften allerdings nicht die letzten gewesen sein.
Was die vermeintlichen Opfer dabei nicht bedenken: Das Vortäuschen einer Straftat wird mit vom Gericht mit bis zu sechs Monaten Freiheitsstrafe geahndet. Und natürlich werden die Kriminalisten dadurch von ihrer eigentlichen Tätigkeit abgehalten und unnötig belastet.
von Eva Molitschnig, "Steirerkrone"
Symbolbild
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