Tierquälerei in Völs

Hündin in Eiseskälte auf der Straße über Nacht angekettet

(Bild: Christian Forcher)

Von einem herz- und gewissenlosen Hundebesitzer ist vor kurzem eine Sennen-Mischlingshündin (im Bild mit Tierpfleger Florian) in Völs ausgesetzt worden: Er kettete sie an einen Müllcontainer und überließ sie ihrem Schicksal - und das bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt.

Die ganze eiskalte Nacht lang bellte und winselte die Mischlingshündin, sehr zum Missfallen einiger Anrainer. Viele meinten wohl, der Besitzer werde das Tier wohl noch abholen, aber Fehlanzeige: "In der Früh wurde ich alarmiert, dass da ein angeketteter Hund die ganze Nacht in der Kälte verbringen musste", schildert Inge Welzig, Tirols oberste Tierschützerin, den Fall. "Warum nicht gleich erschießen", machte auch der Anrufer seinen Ärger über den gewissenlosen Besitzer Luft.

Was Welzig an dem Fall so ärgert ist, dass das Tierheim Mentlberg nur wenige Kilometer entfernt ist: "Man hätte den Hund auch dort abgeben können, das hätte man auch zu Fuß geschafft."

Die Hündin hat die kalte Nacht offenbar unverletzt überstanden. Sie hatte sich beim Versuch, sich zu befreien, in der Leine verheddert, war dabei aber heil geblieben. "Das Tier ist etwa 3 bis 4 Jahre alt und hat einen lieben, aber ängstlichen Charakter", berichtet Welzig.

Hinweise auf Besitzer fehlen
Alles, was auf die Identität des Besitzers schließen ließe wie z. B. Chip oder Halsband fehlt. Welzig muss den Hund jetzt laut Gesetz vier Wochen behalten - es könnte ja sein, dass sich der Besitzer doch noch meldet.

Die Tierschützerin glaubt eher nicht, dass das der Fall sein wird, und klagt über eine hohe Auslastung des Tierheims: "Wir sind so voll, wir könnten ein zweites bauen. Allein am Sonntag haben wir drei Hunde bekommen!" Dank gebühre all den Mitarbeitern des Tierheims.

von Philipp Neuner, Tiroler Krone