Erholsame Nächte

Werden Sie Ihr eigener Schlafcoach!

Gesund
16.05.2015 18:58
Erholsame Nächte. Wer wünscht sich das nicht? Leider kann so mancher davon nur träumen. Lesen Sie über mögliche Ursachen und Auswirkungen von nächtlichen Schlafstörungen.

Ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir – hierzulande sind das im Schnitt acht Stunden täglich. Frauen ruhen um 15 Minuten länger. 55 Prozent der Bevölkerung erholen sich in dieser Zeit gut, der Rest leidet (zumindest zeitweise) an Schlafstörungen. Zwei Drittel davon sind psychisch bedingt! Bei chronischen Schlafproblemen steigt das Risiko für Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Angststörungen, Depressionen, Unfälle (Arbeitsplatz, Straßenverkehr) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem sind Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit gleichsam vorprogrammiert.

"Das Schlafverhalten ist – zahlreichen Studien zufolge – mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen verbunden", berichtete Dr. Brigitte Holzinger, Leiterin des Instituts für Bewusstseins- und Traumforschung, MedUni Wien und Vorstandsmitglied der ASRA (Austrian Sleep Research Association), anlässlich des diesjährigen World Sleep Day.

Optimistische, gesellige Menschen, die für Erfahrungen offen sind, kommen demzufolge in der Nacht besser und länger zur Ruhe. Ängstliche, verletzliche, gestresste und besorgte Menschen und Perfektionisten leiden eher an Schlafbeeinträchtigungen und -störungen. Das wirkt sich wiederum untertags mit Müdigkeit und verminderter Widerstandsfähigkeit aus – und macht anfälliger für Burn-out! "Dadurch entsteht ein Kreis der Wechselwirkungen zwischen Perfektionismus, Stress, Burn-out und Schlafstörung", erklärt Dr. Holzinger und hat auch gleich eine gute Nachricht parat: "Diesen Betroffenen kann effektiv geholfen werden!"

Die Expertin entwickelte zusammen mit Gerhard Klösch, Schlaf- und Traumforscher an der Wiener Univ.-Klinik für Neurologie, das Konzept des Schlafcoachings, das Strategien aus der Psychologie, Medizin sowie der Gestalt-, Hypno- und kognitiven Verhaltenstherapie beinhaltet. Es eignet sich bei Schlafstörungen, die nicht organisch, sondern psychisch bedingt sind. Dabei erhält der Patient Tipps, was sich positiv oder negativ auf die Schlafqualität und -dauer auswirkt, außerdem wird mit ungünstigen Einstellungen über das Zubettgehen aufgeräumt und es werden nach und nach Verhaltensweisen verändert. Außerdem werden Entspannungstechniken trainiert.

Als eine der schwersten Schlafstörungen gelten nächtliche Atemaussetzer (obstruktive Schlafapnoe). Dabei kommt es zu einem teilweisen oder kompletten Verschluss der oberen Atemwege. 80 bis 90 Prozent der zumeist älteren Betroffenen sind nicht diagnostiziert, das Risiko für Folgeschäden wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ist groß. Der Einsatz einer speziellen Atemmaske in der Nacht (CPAP-Therapie) und Operationen gelten als vielversprechend.

Tipps für erholsame Nächte
Idealerweise jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett gehen und in der Früh aufstehen.

Trinken Sie drei Stunden vor dem Schlafengehen keinen Alkohol und bis zu acht Stunden davor keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Tee, Energydrinks).

Etwa 180 Minuten vor der Nachtruhe nicht mehr den "Bauch vollschlagen".

Regelmäßige Bewegung hilft, Einschlafstörungen vorzubeugen, aber bitte nicht kurz vor dem Zubettgehen (intensiv) sporteln, denn das aktiviert den Körper.

Schlafumgebung gestalten: gut lüften und abdunkeln, bezüglich Matratze und Schlafzubehör Expertenrat einholen.

Mittagsschläfchen auslassen oder kurz halten!

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