Geheime Abschriften

Blaue Bombe? Worüber Pascuttini auspacken will

Am Wochenende sorgten Abschriften eines heimlich aufgenommenen Tonbands in der „Steier-Finanzcausa“ für Aufregung. Der „Krone“ liegen weitere geheime Abschriften des langen Abends vor, die angesichts des Auftritts von Alexis Pascuttini im U-Ausschuss bundesweit politische Wellen schlagen dürften. Indes hat der Dauerstreit zwischen ÖVP und FPÖ im U-Ausschuss bald auch erste rechtliche Konsequenzen. Ein Überblick.

Um 10 Uhr hätte Thomas Sila, bekanntlich ein ehemaliger Geschäftspartner des nunmehrigen FPÖ-Chefs Herbert Kickl, am Dienstag im U-Ausschuss zu rot-blauem Machtmissbrauch auftreten und zu seinen Treuhandverträgen mit Kickl berichten sollen. Hätte sollen, denn genau wie Kickl, der ebenso geladen war und wegen einer Bergtour abgesagt hat, wird auch Sila nicht im Parlament erscheinen.

„Einzeltäter-Theorie“ widerlegt?
Umso mehr steht dafür mit Pascuttini eine andere Auskunftsperson des Tages im Rampenlicht. Der ehemalige Freiheitliche wird gewiss erscheinen und viel Brisantes über die blaue „Finanzcausa Steiermark“ und Parteigranden zu erzählen haben. Bereits am Wochenende kursierten Abschriften eines Tonbands in diversen Medien, wonach Matthias Eder Aussagen in seiner Selbstanzeige, Gelder der Stadtpartei und des Gemeinderatsklubs für sich selbst verwendet zu haben, im Rahmen eines zufälligen Treffens bei einem Würstelstand am Grazer Hauptplatz, zurückgenommen haben soll.

Alexis Pascuttini will am Dienstag im U-Ausschuss auspacken.

(Bild: Krone KREATIV/Michael Buchner, Jakob Traby)

Vier Mitglieder des Korruptionsfreien Grazer Gemeinderatsklubs (KFG), darunter KFG-Chef Alexis Pascuttini und Jasmin Hans, trafen Eder zufällig, verwickelten ihn in ein Gespräch und nahmen dieses auf. Und auf diesem heimlich aufgenommenen Tonband hörte sich das dann alles ganz anders an. „Natürlich war ich es nicht alleine! Wie soll ich alleine 700.000 Euro gefladert haben? Wer glaubt das? Ich hab gemacht, was mir angeschafft wurde, man dient seinem Herrn!“, hieß es da auf einmal. Der „Krone“ liegen weitere Abschriften vor.