Unverträglichkeit?

Wenn Weihnachten Bauchweh macht

Gesund
09.12.2014 08:46
Punsch, Glühwein, Kekse und andere Leckereien können bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeit zu unangenehmen Beschwerden führen. So genießen Sie die Adventzeit ohne Reue.

Die schönste Zeit des Jahres kann für den Bauch zu einer harten Belastungsprobe werden. Weihnachtsfeiern besuchen, und dazwischen einen Glühwein trinken und Kekse naschen. Bei Nahrungsmittelintoleranz sind die Folgen oft Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und Übelkeit.

Wie erkennt man Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
Dazu befragten wir die Diätologin Eva Hagl-Lechner aus Tulln: "Mögliche Beschwerden beim Konsum von histaminhältigen Lebensmitteln können Kopfweh bis hin zu Migräne, rinnende Nase, Atembeschwerden, Anschwellen von Lippen, Lidern und Gesicht, Herzrasen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe und Blähungen sein. Eine genaue Diagnose erhält man mittels Bluttest. Bei Laktoseunverträglichkeit treten Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle und Hautausschläge auf. Diagnostiziert wird mittels eines sogenannten H2 Atemtest. Fruchtzuckerintoleranz äußert sich in Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfällen. Für die Diagnose steht ebenfalls ein H2 Atemtest zur Verfügung."

Was können die Auslöser für eine vorübergehende Intoleranz (vor allem in der Adventzeit) sein?
Alkoholische Getränke wie Glühwein, Punsch, Prosecco, aber auch Schokolade, Nüsse und Zitrusfrüchte, aber auch lang gereifte Käse, Rohwürste und Rohschinken sowie Fischkonserven können bei Histaminunverträglichkeit Unwohlsein auslösen. Vorsicht bei Laktoseintoleranz ist geboten, wenn Sie Milchschokolade, heiße Schokolade, aber auch industriell hergestellte Keksen (sie enthalten oft Milchzucker) genießen wollen. Getrocknete Früchte, Honig und Limonaden enthalten viel Fruchtzucker, deshalb ist bei Fructoseintoleranz bei diesen Lebensmitteln Vorsicht geboten. Oft treten zwei oder drei Unverträglichkeiten gemeinsam auf, daher ist es meist ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen. Mit diesem kann man herauszufinden, welche Nahrungsmittel Beschwerden auslösen. Vermeiden Sie außerdem so gut als möglich Stress, um den Darm im Gleichgewicht zu halten. Ein gesunder Darm trägt ebenfalls zur Verbesserung der Beschwerden bei.

Können die Symptome auch nur vorübergehend auftreten?
Priv. Doz. Dr. Peter Komericki von der Universitäts Hautklinik Graz (Stmk): "Betroffene beschreiben, dass die Beschwerden in Abhängigkeit von der 'Tagesverfassung' in ihrer Intensität variieren. Wenn übrigens eine Darmerkrankung mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten einhergeht, kann die Abheilung des Leidens zu einem Verschwinden der Unverträglichkeiten führen."

Wie kann man trotzdem die Weihnachtsschlemmereien genießen?
Völlerei tut niemandem gut und überlastet auch das Verdauungssystem gesunder Menschen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind abhängig von der aufgenommen Menge, sodass der bewusste Genuss in den Vordergrund rücken sollte. Betroffene wissen oft recht gut, wie viel sie von bestimmten Lebensmitteln zu sich nehmen dürfen. Die Lebensmittelindustrie bietet in manchen Bereich Abhilfe (z.B. laktosefreie Produkte). Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass Enzyme aus der Apotheke, die vor dem Essen eingenommen werden, in der Lage sind, Histamin, Fruktose und Laktose abzubauen. Damit sollte ein reueloser Genuss normaler Mengen wieder gut möglich sein. Exzesse beim Essen würden sich aber weiterhin rächen.

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