Rätsel um Selbstmord

“Ashley Madison”-Nutzer im Visier von Erpressern

Web
24.08.2015 12:21
Die im Netz veröffentlichten Benutzerdaten des Online-Seitensprungportals "Ashley Madison" haben für die Nutzer der Website ernste Folgen. Laut IT-Sicherheitsspezialisten haben Cyberkriminelle damit begonnen, mithilfe der Daten Fremdgeher zu erpressen. Und im texanischen San Antonio soll sich sogar ein Selbstmord ereignet haben, der in Zusammenhang mit den Daten stehen könnte.

Die Sachlage ist klar: Wer ohne Wissen seines Partners oder seiner Partnerin "Ashley Madison" genutzt hat und seine E-Mail-Adresse nun in den Daten wiederfindet, die Hacker im Darknet veröffentlicht haben, hat ein Problem. Der Partner oder die Partnerin könnten im Datensatz auf die Nutzerdaten stoßen und so Klarheit darüber erlangen, dass ihr Gegenüber einen Fremdgeh-Dienst genutzt hat.

Erpresser schlagen Kapital aus Fremdgeh-Daten
Außerdem – und dieser Fall tritt einem Bericht des IT-Portals "Heise" zufolge nun für manche User ein – können Erpresser auf die Daten zugreifen und "Ashley Madison"-Nutzer vor die Wahl stellen, sie für ihr Stillschweigen zu bezahlen, oder mit den Folgen zu leben, die ein Outing ihrer Aktivitäten für ihre Beziehung hat.

Auch Firmen versuchen, aus den Seitensprung-Daten Kapital zu schlagen. Wie die britische IT-Nachrichtenseite "The Register" berichtet, haben einige Unternehmen Suchmaschinen programmiert, mit denen Internetnutzer prüfen können, ob ihre E-Mail-Adresse unter den veröffentlichten Daten ist. Wer seine E-Mail-Adresse in eine solche Suchmaschine eingibt, signalisiert den Betreibern damit allerdings, dass er wegen des Datenlecks besorgt ist – und muss damit rechnen, eine E-Mail zu erhalten, in der ihm die Kontaktaufnahme mit dem Suchmaschinenbetreiber nahegelegt wird.

Suizid könnte mit "Ashley Madison" zusammenhängen
Neben Erpressungsversuchen werden die Fremdgeh-Daten von "Ashley Madison" in den USA sogar in Zusammenhang mit einem Selbstmord gebracht. Wie die Lokalzeitung "My San Antonio" berichtet, soll sich in Texas ein Staatsbediensteter das Leben genommen haben, dessen E-Mail-Adresse in den veröffentlichten Daten zu finden war.

Zwar könne man zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen noch nicht mit Sicherheit sagen, dass sich der Mann wegen der Veröffentlichung seines Fremdgeh-Accounts das Leben genommen hat. Es ist aber – gerade in Anbetracht der Sensibilität der durchgesickerten Daten - auch nicht auszuschließen.

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