Bestechungsvorwurf

Media-Saturn im Visier der deutschen Justiz

Elektronik
14.07.2011 11:56
Wegen Bestechungsvorwürfen gegen die größte europäische Elektronikmarktkette Media-Saturn haben Staatsanwaltschaft und Polizei bei einer deutschlandweiten Razzia am Mittwoch rund 20 Büros und Privatwohnungen durchsucht. Darunter war auch die Zentrale des Unternehmens in Ingolstadt. Österreich sei von den Vorwürfen nicht betroffen, so eine Sprecherin: "Das ist ein Deutschland-Thema."

Die Vorwürfe sollen in Zusammenhang mit Geschäften von Media-Saturn mit Dienstleistern und Lieferanten stehen. Bei einer internen Prüfung sollen die Unregelmäßigkeiten aufgefallen sein, welche das Unternehmen daraufhin der Staatsanwaltschaft meldete - ohne formal Strafanzeige zu stellen.

Gegen sechs Beschuldigte werde - zum Teil wegen Bestechung in besonders schwerem Fall - ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg. Die weiteren Vorwürfe lauten auf Bestechlichkeit sowie Beihilfe zur Bestechung. Ein Media-Saturn-Sprecher bestätigte die von dem Unternehmen initiierte Untersuchung. "Wir kooperieren vollständig mit den Behörden", sagte er.

Angeblich mehrere Millionen Euro Bestechungsgelder
Die "Augsburger Allgemeine" berichtet, Manager von Media-Saturn stünden unter Verdacht, Bestechungsgelder von mehreren Millionen Euro erhalten zu haben. Bei der Razzia waren 160 Polizisten im Einsatz. Festnahmen gab es dem Sprecher der Staatsanwaltschaft zufolge nicht. Drei der Beschuldigten sind nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" Manager der im bayerischen Ingolstadt angesiedelten Metro-Tochter Media-Saturn. Einer von ihnen gehöre der neunköpfigen Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding an.

Media-Saturn ist Europas größter Elektronikhändler. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen, an dem der Handelskonzern Metro 75 Prozent hält, 20,8 Milliarden Euro um. Der Betriebsgewinn lag bei 625 Millionen Euro.

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