Zu viele Männer ...

Laut Studie: Sexismus in den Top-Kinderbüchern

Leben
22.01.2018 08:32

Sexismus beginnt offenbar schon in den Kinderbüchern: Im Rahmen einer Studie wurden die 100 meistverkauften Bilderbücher des Jahres 2017 unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ernüchtert: Die Hauptfiguren sind meist männlich, die weiblichen eher "Sidekicks". In 20 Prozent der Bücher kommen gleich gar keine weiblichen Hauptfiguren vor.

Die Bücher erfüllen laut der Analyse des “Guardian” mit einer Marktforschungsfirma die gängigen Klischees: Männliche Charaktere kommen in Kinderbüchern doppelt so oft in tragenden Rollen vor als weibliche. Geht es um die Schurken in Büchern, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Bösewicht männlich ist, achtmal höher. Die laut der Zeitung einzig weibliche Schurkin gibt es in dem Peppa-Wutz-Buch “Peppa and her Golden Boots”. Dabei handelt es sich um eine Ente, die Peppa die Stiefel stiehlt und sie zum Mond bringt.

Die Stereotype finden sich nicht nur in den bei uns sehr bekannten Klassikern wie “Der Grüffelo” oder “Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?”, sondern auch in erst kürzlich auf den Markt gekommenen Werken. In vielen von ihnen kommt der Studie zufolge gar kein weiblicher Charakter vor.

“Das Ergebnis überrascht mich nicht”, sagt die britische Bilderbuchkünstlerin Lauren Child, “wir sehen es in Filmen und im Fernsehen. Aber es liefert halt auch eine Message darüber, wie die Gesellschaft dich sieht: Wenn Buben die Hauptrollen in Büchern kriegen – sowohl die des Guten als auch die des Bösen – und Mädchen die Sidekicks sind, zeigt das, das ist, wie die Welt ist und wie sie sein sollte. Dann ist es sehr schwer, sich gleichberechtigt zu fühlen.”

Laut der Verantwortlichen für Bilderbücher bei Walker Books gebe es viele neue Bücher mit starken weiblichen Hauptrollen – diese würden es aber oft nicht in die Bestsellerlisten schaffen. “Eltern kaufen ihren Kindern meist Bücher, die sie aus ihrer eigenen Kindheit kennen.”

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(Bild: kmm)



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