Es braucht politischen Mut, keine Floskeln!

Das Interview von Bundeskanzler Stocker mit Carmen Palyvos in der „Kronen Zeitung“ vom 2. 8. lässt mich wütend zurück. Da sitzt eine Frau, die sich ehrlich integriert hat, die täglich arbeitet, Steuern zahlt, sich bemüht – und die Regierung? Nimmt ihre Sorgen „zur Kenntnis“. Mehr nicht. Wie kann es sein, dass im Jahr 2025 bei jeder gesellschaftlichen Baustelle – Integration, Bildung, soziale Gerechtigkeit – immer noch das gleiche Ausweichmanöver kommt: „Wir arbeiten daran.“ Seit wie vielen Jahren eigentlich? Seit wie vielen Regierungskonstellationen? Offenbar versteht man im Kanzleramt nicht, dass Verständnis allein keine Probleme löst. Frau Palyvos hat es auf den Punkt gebracht: Wer sich einbringt, wird oft benachteiligt, während andere das System ausnutzen. Und wer mahnt, wird mit Floskeln abgespeist. Der Kanzler hatte die Chance, endlich klar zu sagen, was konkret getan wird. Er hat sie nicht genutzt. Stattdessen: Phrasen, leere Hände, Stillstand. Dieses Land braucht keine Gesprächsrunden mehr, sondern echten politischen Mut. Alles andere ist nur PR – und das merken die Menschen mittlerweile sehr genau.