Das freie Wort

Demokratien in Gefahr

Weltweit sind Demokratien gefährdet, der Ruf nach starken Führern und einfachen Antworten auf komplexe Herausforderungen nimmt zu. Die Menschen sind verunsichert, fühlen sich abgehängt oder mit ihren Sorgen allein gelassen. Zukunftsängste machen sich breit, und die alten Parteien sind festgefahren in ihren Parteidogmen. Das nutzen Autokraten und Demagogen, die mit einfachen Antworten und Sündenbockpolitik den Menschen vermeintliche Sicherheit und passende Zukunftskonzepte versprechen. Diese neue, scheinbar bessere Politik gefährdet die Demokratie. Da werden dann Kompromisse als Packelei abgewertet, Demokratische Abstimmungsergebnisse als Missachtung der so genannten Volksmeinung verteufelt und mediale Berichterstattung behindert. Die Demontage der Demokratie geht langsam, aber konstant vor sich. Die gesetzliche individuelle Freiheit der Menschen wird sukzessive eingeschränkt und autokratische Strukturen implementiert. Diese gefährliche Entwicklung ist möglich, weil die Menschen den Wert der Demokratie nicht erkennen und die Politik dies auch zu wenig vermittelt. Verzettelt in politische Grabenkämpfe bleibt kaum Zeit und Energie, um die Vorzüge der Demokratie bewusst zu machen und den Menschen näher zu bringen. Zu viele haben die Lust auf Politik verloren, einfache Lösungen werden gesucht. Autokratische Politiker, die sich weder um Demokratie noch um Menschenrechte kümmern, füllen das demokratische Vakuum der Menschen. Demokratie und Gesundheit haben eines gemeinsam: Erst wenn diese nicht mehr vorhanden ist, wird deren Wert erkannt. Doch in beiden Bereichen trägt jeder Selbstverantwortung und darf nicht auf verführerische, jedoch schädliche Einfachrezepte hereinfallen.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Sa, 23.3.2024

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