Das freie Wort

Gusenbauer und die SPÖ

Die nunmehr vorgebrachte Entrüstung der SPÖ ist wieder einmal ein Paradebeispiel von Heuchelei „at its best“. Jede Partei weiß, dass ihre mehr oder weniger erfolgreichen Minister nach der politischen Laufbahn die Karriereleiter hinauffallen, indem sie höchstdotierte Aufsichtsratsposten annehmen. Die Qualifikation für diese Posten liegt nicht in der fachlichen Qualität der ehemaligen Minister, sondern ausschließlich in ihrer Nähe und Verbindung zur Politik. Sie sind nichts anderes als der Türöffner für meist dubiose und korrupte Machenschaften. Und diese Verbindungen lassen sie sich millionenschwer vergüten. Alle politischen Parteien wissen und dulden das. Das ist „part of the game“. Erst wenn bei solchen Verbindungen etwas aus dem Ruder läuft, ob wirtschaftlich durch Pleiten oder politisch durch Verfehlungen wie etwa in Russland, kriechen die Moralapostel der Parteien aus ihren Löchern. Da wird dann theatralisch Bestürzung und Empörung geheuchelt – und die Moralkeule geschwungen. Am meisten von jenen Personen, die heute schon wissen, dass sie sich selbst nach ihrer meist gescheiterten Laufbahn als Politiker ihr Leben nach der Politik in genau solchen Aufsichtsratsposten werden vergolden lassen. Dann werden wieder ohne Bedenken die Millionen kassiert. Also weg mit diesen Berichten über die Bestürzung der Parteien! Sie sind die Druckerschwärze auf dem Papier nicht wert.

Gerhard Irrgeher, Zwettl an der Rodl

Erschienen am Fr, 19.1.2024

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