Herr Dr. Wailand hat mir mit seinem Kommentar über die Raunzer aus der Seele gesprochen. Derzeit ist es leider so, dass bei uns in Österreich alles schlechtgeredet wird. Würden Außerirdische bei uns landen, müssten sie angesichts der überhandnehmenden schlechten Stimmungslage in unserem schönen Österreich annehmen, dass wir in einem der schrecklichsten Länder der Erde leben. Es hat sich ein Egoismus breitgemacht, bei dem jeder/jede meint, es müsse nur ihm/ihr gut gehen, der Staat habe gefälligst dafür zu sorgen, ohne dass man selber einen Beitrag dazu zu leisten hätte. Das negative Stimmungsbild wird noch von der Opposition angeheizt, die ja ohnehin bei unserer derzeitigen Regierung den Untergang des Abendlandes herbeiredet. Medien, Arbeiterkammer und Caritas tragen mit ihren Aussagen auch nicht unwesentlich dazu bei, dass manche Landsleute schon glauben, sie müssten verhungern. Derzeit sind wieder die Kosten, die zu Schulbeginn anfallen, in aller Munde. Mein Vater war Alleinverdiener, das Gehalt als Straßenwärter reichte gerade zum Leben. Damals mussten die Eltern aber für Schulbus, Bücher usw. alleine aufkommen, es gab auch für Geringverdiener keinerlei Unterstützung, geschweige denn eine Kinderbeihilfe so wie heute. Damals blieb man halt zu Hause, wenn man sich den Schulausflug nicht leisten konnte, man verwendete die Schulbücher für mehrere Klassen, passte auf seine Buntstifte auf und spitzte sie, bis nur noch ein Stummel davon übrig blieb. Die Schultasche war billig und musste trotzdem jahrelang halten. So gut abgesichert wie heute war noch keine Generation vor uns. Leider macht sich aber eine Art Vollkaskomentalität breit, wonach der Staat für alles zu sorgen habe – wobei man aber keinesfalls bereit ist, seinen Beitrag zu leisten. Wir Österreicher/innen sollten über den eigenen Tellerrand hinausschauen, es gibt tatsächlich Weltgegenden, wo es den Menschen erheblich schlechter geht als bei uns.