Das freie Wort

Reaktion der EU-Kommission

Sehr geehrter Herr Herrmann, ich lese eigentlich ganz gern Ihren täglichen Newsletter, um etwas über die Geschehnisse in Österreich am Laufenden zu bleiben. Nun bin ich lange genug im Geschäft, um mir von der „Krone“ keine Lobeshymnen zur EU zu erwarten. Wenn man auf die Fakten schaut, wird man die Dinge aber nicht so schwarz sehen können, wie Sie sie darstellen. Nein, über den Grünen Pass wurde nicht geschwafelt, sondern in der Rekordzeit von zwei Monaten (!) ein von der EU-Kommission vorgeschlagenes Gesetz zwischen allen 27 Mitgliedstaaten und EU-Parlament ausgehandelt. Dieses Gesetz (eine EU-Verordnung) wird ab 1. Juli in allen 27 Mitgliedstaaten gültig und unmittelbar anwendbar sein, d.h. das EU-Covid-Zertifikat wird einheitlich und digital lesbar in allen EU-Staaten verfügbar sein, Bürger haben sogar ein Recht darauf. Die Mitgliedstaaten haben sich damit gesetzlich verpflichtet, etwa keine Quarantäne oder Tests mehr für Reisende mit dem Zertifikat zu verlangen (in Ausnahmefällen, etwa bei neuen Varianten, kann natürlich reagiert werden). Auf EU-Ebene ist das System bereits jetzt in Betrieb, die ersten sieben EU-Staaten haben schon vergangene Woche damit begonnen, die Zertifikate auszugeben, in Griechenland wurden allein am ersten Tag 100.000 ausgegeben, in Kroatien 50.000. Österreich und viele weitere Mitgliedstaaten werden auch noch im Juni damit beginnen, und ab 1. Juli wird das in der ganzen Union geltendes Recht sein. Ich könnte jetzt noch auf die Impfstoffbeschaffung und andere Themen eingehen – inzwischen ist fast die Hälfte der erwachsenen Europäer geimpft – aber ich will es nicht zu lang machen. Vielleicht werden Sie die Dinge etwas positiver sehen, wenn Sie dann mit ihrem EU-Covid-Zertifikat auf den Weg in den Sommerurlaub sind.

Christian Wigand Spokesperson European Commission Spokesperson’s Service,

Erschienen am Mi, 9.6.2021

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