Herbert Kickl verkörpert den Typus des klassischen intellektuellen Politikers. Denkerstirn, Brille und Dreitagebart lassen eher vermuten, er wäre ein Ausläufer der 68er-Bewegung. Der Asket Kickl ist dem Dionysischen abhold und verbringt seine Freizeit als Bergwanderer und Marathonläufer. Seine Reden im Parlament garniert er gern mit Zitaten von bekannten Dichtern und Philosophen wie Goethe oder Kant. Politisch gesehen vertritt er einen starren Rechtspositivismus. Im Gegensatz zu Norbert Hofer ist er kein Mann der Kompromisse und der Harmonie. Er weicht nicht von seinen Überzeugungen ab, daher wird er als stur und etwas verschroben wahrgenommen. Nichtsdestotrotz ist er beim blauen Kernwähler äußerst beliebt, obwohl er so gar nicht dem Bierzeltredner entspricht. Von seinem Auftreten her ist er der Anti-Strache schlechthin. Dennoch polarisiert er wie seine Vorgänger H.-C. oder Haider. Freund und Feind sind sich einig: Ohne ihn wäre es doch etwas langweiliger in der Innenpolitik.
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