Das freie Wort

Missachtung des Ausgehverbotes

Ich habe einen Hund, und mit dem muss ich spazieren gehen. Am Dienstag war ich im Wald bei der Rieglerhütte, am Mittwoch auf der Wiese bei der Jubiläumswarte und gestern auf der Donauinsel. Überall das gleiche Bild, ich war echt entsetzt. Menschen, so weit man sehen kann, keiner alleine und keiner mit dem vorgeschriebenen Abstand, alte, ältere und junge, Mountainbiker, Jogger und Skater. Mit Decken und Picknickkörben bestückt, lagern diese Menschen auf den Wiesen. Die Kinder – die ja schulfrei wegen der Ansteckungsgefahr haben – spielen miteinander, und die dazugehörigen Eltern liegen in der Sonne. Spaziergänger überall – und diese konnten aufgrund der Menschenmengen den nötigen Abstand gar nicht einhalten. Von der Polizei allerdings keine Spur. Abgesehen davon, dass dieses Verhalten aufgrund der Vorgaben der Regierung rechtswidrig ist, finde ich es höchst unfair all denen gegenüber, die sich an die Regeln halten. Und eine Frechheit gegenüber jenen, die Tag für Tag trotz Ansteckungsgefahr arbeiten. Entweder um uns ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen – Verkäuferinnen, Öffi-Chauffeure, Feuerwehrleute, Polizisten usw. – oder um uns wieder gesund zu machen – Ärzte, Pfleger usw.; das ist ein richtiger Affront gegenüber diesen Menschen. Wir sind nicht auf Urlaub, auch wenn bei Kurzarbeit vielleicht der Urlaub verbraucht werden muss. Wir befinden uns in einer Krise mit sehr schlimmen Folgen und sollten uns eigentlich verpflichtet fühlen, alles dafür zu tun, dass diese so schnell wie möglich vorbeigeht. Es ist nicht selbstverständlich, dass uns sowohl von der Regierung als auch vom Gesundheitssystem geholfen wird. Als Staatsbürger hat man nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, und diese sind einzuhalten. Das sollte in einer so schweren Krise wie jetzt selbstverständlich sein.

Gabriele Althen, Wien

Erschienen am Mo, 23.3.2020

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