Mordkomplott

16-jähriger Steirer nach Prozess erneut verurteilt

Steiermark
07.01.2008 12:07
Jener 16-jährige Obersteirer, der im vergangenen August wegen eines Mordkomplotts mit Freunden vier Monate abzusitzen hatte, ist am Montag am Landesgericht Leoben erneut zu insgesamt 16 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, seine Eltern zwei Wochen nach der Haftentlassung mit dem Umbringen bedroht sowie bei seiner Festnahme Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Im August war der Bursche zu insgesamt einem Jahr Haft, vier Monate davon unbedingt, verurteilt worden. Ihm war vorgeworfen worden, zusammen mit zwei Freunden einen Mord an einem Mädchen geplant zu haben. Obwohl die Tat nie zur Ausführung kam, gab es eine Anklage wegen eines Mordkomplotts.

Im November hatte der 16-Jährige erstmals nach der Haftentlassung seine Eltern in Trofaiach besucht. Dabei war es zum Streit gekommen, da der Angeklagte ein Sparbuch forderte, das er erst zu seinem 18. Geburtstag bekommen sollte. Alkoholisiert und in Rage drohte er seiner Mutter, sie zu töten sowie das Haus anzuzünden. Anschließend zerstörte er ihr Handy, die Eingangstüre sowie ein Autofenster.

Als die Eltern aus Angst vor noch größerem Schaden die Polizei riefen und diese den Burschen beruhigen wollten, drohte der Jugendliche abermals mit dem Umbringen. Daraufhin versuchten die Beamten den Obersteirer festzunehmen, wobei er sich mit Tritten wehte, bis die Polizisten ihm zusätzlich zu den Handschellen auch Kabelbinder um die Beine anlegten.

Letzte Chance für den Angeklagten
Richterin Sabine Anzenberger meinte bei der Verhandlung zum Angeklagten: "Lange hat es nicht gedauert, bis wir uns nun wieder sehen." Warum er seinen Eltern drohte, beantwortete der Jugendliche mit Achselzucken und den Worten: "Wenn ich angefressen bin, sag ich viele Sachen." Die Richterin erwiderte: "Wenn sogar Eltern Kinder anzeigen, weil sie Angst vor ihnen haben, ist es vorbei mit lustig."

Der 16-Jährige zeigte sich in allen drei Fällen geständig und entschuldigte sich bei den Eltern. Da ihn vorerst kein Heim in Österreich mehr wegen seines Verhaltens aufnehmen will und seine Eltern mit ihm kein Auskommen finden, wurde die bedingte Haftstrafe seiner ersten Verurteilung - acht der zwölf Monate waren ursprünglich nachgesehen - widerrufen sowie für die kürzlich begangenen Taten weitere acht Monate Haft verhängt. "Das ist die letzte Chance, in Haft eine Lehre zu machen, sonst gibt es für Sie nur mehr das Hotel der gestreiften Sonne", erklärte die Richterin.

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