Tödlicher "Franz"

“Franz”-Stürme machen halb Europa zu schaffen

Ausland
12.01.2007 15:26
Entwurzelte Bäume, umgekippte Lastwagen und stürmische See: Das Sturmtief „Franz“ hat in der Nacht zum Freitag über Europa gewütet und mehrere Menschenleben gefordert. Die Stürme haben sich vor allem in Großbritannien verheerend ausgewirkt: Dort werden bis zu neun Todesopfer befürchtet. In der Nordsee geriet bei Schottland ein Schiff mit fast hundert Menschen an Bord in Seenot.

In Deutschland fielen die Schäden geringer als befürchtet aus, in Frankreich gab es erhebliche Probleme. Ein Mann in der Grafschaft Sommerset wurde in seinem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Bei ähnlichen Unfällen wurden zudem mehrere Menschen verletzt, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag berichtete.

Vor Cornwall brachen Rettungsmannschaften die Suche nach einer Frau ab, die vermutlich im Meer ertrank. In Irland suchten Helfer noch nach sieben vermissten Fischern, nachdem zwei Trawler vor der Südostküste des Landes gesunken waren.

Riesenwelle setzt Passagierschiff außer Gefecht
Vor Schottland geriet ein Passagierschiff in Seenot. Die "DSV Orelia" trieb am Freitag etwa 250 Kilometer nordöstlich von Aberdeen im Meer. Laut Küstenwache ist der Hauptantrieb ausgefallen. Berichten zufolge hatte eine Riesenwelle in der Nacht ein Fenster des Schiffes zerschmettert und die Schiffselektrik unter Wasser gesetzt. Rettungsschiffe versuchen nun, die "Orelia" in Sicherheit zu schleppen. Die 94 Passagiere blieben einstweilen an Bord.

Weniger schlimm als befürchtet wütete das Sturmtief "Franz" in Deutschland: Laut Polizei kam es trotz starker Winde nirgends zu bedeutenden Schäden, auch Menschen wurden nicht verletzt.

An der französischen Nordküste pfiff der Wind bis in die Nacht mit mehr als 120 Stundenkilometer und brachte den Schiffsverkehr von und nach Calais praktisch zum Erliegen. Mehrere tausend Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Eine Schule musste evakuiert werden, weil der Sturm Teile des Daches weggerissen hatte.

Schule in Frankreich evakuiert – Toter in Belgien
An der französischen Nordküste pfiff der Wind bis in die Nacht mit mehr als 120 Stundenkilometer und brachte den Schiffsverkehr von und nach Calais praktisch zum Erliegen, mehrere Tausend Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Eine Schule mit 600 Schülern in Boulogne-sur-Mer musste evakuiert werden, weil der Sturm Teile des Daches weggerissen hatte. In Belgien verunglückte schon am Donnerstag auf der Autobahn von Brüssel nach Lüttich ein Autofahrer tödlich.

„Landunter“ in Norddeutschland
In Hamburg erreichte die Flut am Freitagmorgen mit 2,68 Metern über dem mittleren Hochwasser ihren Höhepunkt. Der Fischmarkt und ein Bürohaus standen unter Wasser. Die Speicherstadt und das nördliche Elbufer wurden gesperrt, Autos aus der Gefahrenzone abgeschleppt. In Nordfriesland meldete man ebenfalls „Landunter“. Helgoland war weiterhin vom Festland abgeschnitten.

Abgeknickte Bäume, umherfliegende Bauteile und Unfälle hielten Polizei und Feuerwehr mit hunderten Einsätzen auch in anderen Bundesländern Deutschlands auf Trab. In Mecklenburg-Vorpommern wurde ein Mensch verletzt, nachdem ein Baum auf ein Auto gestürzt war, ein mit Geflügel beladener Lastwagen kippte auf der Autobahn 19 um.

Frau von Auto gegen Baum gedrückt
Im sächsischen Crottendorf erfasste eine Windböe den Wagen einer Frau und drückte diesen gegen einen Baum. Die Fahrerin wurde schwer verletzt. Auch in Rheinland-Pfalz wurden mehrere Menschen verletzt, in einigen Gemeinden kam es zu Stromausfällen. In Baden-Württemberg fiel in der Region Offenburg für einige Stunden der Strom aus.  

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