Flüchtlingsstrom

Inserate wirken: 32.000 Kosovaren heimgekehrt

Österreich
17.03.2017 16:55

Es war eine drastische Maßnahme, zu der die heimische Politik gegriffen hatte: Um 7000 Euro ließ das österreichische Innenministerium Anfang 2015 Inserate drucken, um den Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo zu stoppen. 30.000 Menschen pilgerten Richtung Europa obwohl klar war, dass ihnen rechtlich nirgends Asyl gewährt wird.

"Schlepper lügen! Bei wirtschaftlichen Gründen gibt es kein Asyl in Österreich." Mit diesen klaren Worten appellierte das heimische Innenministerium vor zwei Jahren in den beiden größten Zeitungen des Kosovo an die Bevölkerung, im Land zu bleiben. Wie berichtet, geriet die Lage Ende 2014/Anfang 2015 völlig aus den Fugen. In Spitzenzeiten flüchteten 501 Menschen in nur einer Woche aus dem sogenannten sicheren Herkunftsland. Insgesamt war von 30.000 Kosovaren die Rede, die über die Grenzen hinweg in die EU marschierten.

Blatt hat sich gewendet
Gut situierte Familienoberhäupter kündigten ihre Jobs und rissen die Kinder aus den Schulen. Bei einem Lokalaugenschein in Pristina war im Februar 2015 von 5000 Abmeldungen die Rede. Der damalige Appell von Premierminister Isa Mustafa: "Kommt zurück, bevor die Lage völlig eskaliert."

Mittlerweile hat sich das Blatt wirklich gewendet, die Inseraten-Kampagne dürfte Wirkung gezeigt haben: 32.200 Menschen sind in den Kosovo zurückgekehrt, heißt es von offizieller Seite.

Freiwillig zurück ins Heimatland
Exakt 1965 davon aus Österreich, der Großteil reiste seit Anfang 2015 freiwillig in ihre Heimat zurück. 594 Kosovaren wurden abgeschoben.

Seit Beginn der einstigen Flüchtlingswelle vom Balkan gab es in Österreich bis heute übrigens 2736 Asylanträge von Kosovaren vergebens …

Sandra Ramsauer und Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele