Früh 1:0 (4.) geführt, bis zum ungerechtfertigten Zulj-Ausschluss (66.) verdient ein 1:1 gehalten, am Ende 1:3 verloren Trotzdem diskutierte Ried gestern weniger über die Pleite bei Rapid als über die Terror-Anschläge in Istanbul. Nach denen der Klub das erst Donnerstag gebuchte Winter-Camp in Belek cancelt, obwohl es keinen Plan B gibt...
Persönlich hätte ich zwar auch jetzt noch immer keine Angst - aber das ist jetzt der Mannschaft und den Trainern nicht mehr zumutbar"
Mit diesen Worten verriet Ried-Sportdirektor Stefan Reiter der "Krone" gestern eine Stunde vorm Anpfiff in Wien, dass er das nach langen Überlegungen und vielen internen Diskussionen erst letzten Donnerstag (!) für 25. Jänner bis 3. Februar gebuchte Trainingscamp an der türkischen Riviera in Belek aufgrund der blutigen Terroranschläge in Istanbul wieder canceln wird. Obwohl Ried derzeit ein Plan B fehlt. Und nur Hotel und Plätze kostenlos storniert werden können, nicht aber die für 35 Personen gebuchten Hin- und Rückflüge
Der Rückzieher aber dennoch wohl die einzig richtige Entscheidung war. Schließlich hatte sich ein Großteil der Spieler bzw. Trainer wegen der politischen Lage in der Türkei gegen ein Camp in Belek ausgesprochen gehabt, ehe Reiter in einem Gespräch mit allen Beteiligten deren Sicherheitsbedenken zerstreuen hatte können und darauf verwies, dass die Qualität im Chaos-Land von Recep Erdoðan die beste sei.
"Gut, dass abgesagt wird"
Auch wenn auch danach noch bei einigen Skepsis geherrscht hatte, haben wir als Mannschaft entschieden, doch hinzufahren - weil eine möglichst optimale Saisonvorbereitung das Wichtigste ist ", erklärte Kapitän Thomas Gebauer der "Krone" noch am Freitag. Cheftrainer Christian Benbennek dann aber gestern nach dem Spiel: "Gut, dass abgesagt wird. Zumal die Anschläge bei uns intern gleich heute in der Früh das erste Thema waren"
Wohin die Winter-Dienstreise Ried nun ziehen wird? Darauf gab’s bei Trainer und Sportdirektor gestern nur Schulterzucken. Problem: Dass der Klub mit der Buchung ziemlich spät dran ist, die besten Ausweichquartiere schon belegt sind, zumal es aufgrund der politischen Situation viele internationale Klubs wie auch Sturm Graz, Salzburg, Altach, Rapid, WAC, St. Pölten und Mattersburg nicht mehr wie früher in die Türkei zieht. Auch der LASK hatte sich längst für Spanien entschieden. "Weil die Lage in der Türkei zwar derzeit ruhig ist, aber keiner weiß, wie das in einigen Wochen sein wird", sagte Trainer Glasner noch am Freitag. Nicht ahnend, dass in der Türkei nur einen Tag später wieder einmal die Terror-Hölle losbrechen würde.Georg Leblhuber
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