Die Spurensuche mit Skalpell und Mikroskop gehört an oberösterreichischen Krankenhäusern zur Alltagsarbeit: „Etwa achtzig Prozent der internen Todesfälle werden obduziert, um dann gemeinsam mit dem behandelnden Mediziner die vermutete Todesursache zu bestätigen oder zu widerlegen - der Großteil der Arbeitszeit fällt aber in die Tumor-, Entzündungs- und Stoffwechseldiagnostik“, erklärt Primar Dr. Silyé. Das dient der Qualitätssicherung im Spital und wurde vor 150 Jahren vom Wiener Mediziner Carl Freiherr von Rokitansky etabliert.
Während bei Leichenöffnungen im Spital Todesursachen ermittelt werden, geht es bei gerichtlichen Obduktionen um kriminalistische Spurensicherung. „Der Ablauf dabei ist streng geregelt“, so der Linzer Polizeijurist Alexander Niederwimmer. Vermuten Polizeikräfte bei einem Leichenfund Fremdverschulden, werden der Gerichtsmediziner Johann Haberl und sein Team beigezogen. „Wir sind aber selten schon am Tatort dabei - je mehr Leute dort herumlaufen, desto mehr Spuren würden vernichtet“, widerlegt Haberl Drehbuch-Krimis.
Auf eines legen Pathologen und Gerichtsmediziner Wert: pietätvoller Umgang mit Verstorbenen! Wobei auch islamische oder jüdischen Riten würdevoll berücksichtigt werden.
Symbolfoto
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