Bundespräsident Heinz Fischer hat sich am Donnerstag verwundert über die Abwesenheit Griechenlands bei der Westbalkan-Flüchtlingskonferenz gezeigt. "Was die Zusammensetzung der Teilnehmer betrifft, war ich überrascht, dass Griechenland nicht dabei war, und das ist auch angesprochen worden", sagte Fischer am Donnerstag im ORF-Fernsehen mit Blick auf sein Treffen mit der Regierungsspitze am Mittwochabend.
Fischer hatte Spitzenvertreter der Regierung überraschend zu einer Aussprache in der Hofburg empfangen. Spekulationen über eine "Kopfwäsche" für Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Außenminister Sebastian Kurz, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und Justizminister Wolfgang Brandstetter wurden von diesen dementiert, die Präsidentschaftskanzlei gab keinen Kommentar ab.
Fischer betonte, dass er "ein Mensch des Dialoges und Gespräches" sei. Über die umstrittene Westbalkan-Konferenz, zu der Mikl-Leitner und Kurz geladen hatten, sagte er, dass es immer gut sei, Gespräche zu führen. Er sei überrascht gewesen, dass Griechenland nicht dabei gewesen sei.
Asylstreit mit Griechenland eskaliert
Die Konferenz, bei der eine Schließung der Balkan-Route vereinbart worden war, hat zu einem schweren diplomatischen Zerwürfnis zwischen Wien und Athen geführt. Fischer relativierte jedoch die internationale Kritik an Österreich, indem er sagte: "Das Problem ist so schwierig, so belastet, hat so viele Aspekte, dass es kaum einen Staat gibt, der nicht aus diesem oder jenem Grund kritisiert wurde."
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