An Grazer Med-Uni

Neuer 3-Mio.-OP rückt Tierversuche in den Fokus

Tierecke
11.02.2015 09:30
12.000 Mäuse, 900 Ratten, 80 Schweine – das sind die offiziellen Zahlen zu den Versuchstieren, die jedes Jahr allein an der Med-Uni Graz "verbraucht" werden. Dass dort jetzt ein OP für Tiere gebaut wird, um 3,14 Millionen (!), lässt alle Alarmglocken schrillen, dass es noch mehr werden. Die "Krone" hat bei Rektor Josef Smolle nachgefragt.

"Krone": Welche Tierversuche werden an der Med-Uni durchgeführt, in welchem Ausmaß?
Josef Smolle: Vornehmlich Versuche betreffend Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen, Stoffwechselstörung. Im Jahr werden 100 Forschungsprojekte mit Tierversuchen durchgeführt.

"Krone": Wer "versucht"?
Smolle: Versuche betreffen beinahe alle medizinischen Disziplinen. Also Chirurgie, Innere Medizin, Dermatologie. Das Ausmaß ist von Projekt zu Projekt unterschiedlich.

"Krone": Vor Jahren wurde die Errichtung der "Zentralen Tierbiologischen Einrichtung" finanziell damit gerechtfertigt, dass dort intensiv an Alternativen zu Tierversuchen geforscht würde. Warum ist die Zahl der Versuche im Gegenteil sogar noch angestiegen?
Smolle: Im Labor gezüchtete, genetisch veränderte Tiere müssen seit 2013 ebenfalls als Versuchstiere gelistet werden. Daher kommt es statistisch betrachtet zum Anstieg. An der Gesamtzahl ändert sich nichts.

"Krone": Jetzt wird der "Hahnhof" ausgebaut, was passiert da?
Smolle: Es wird nur der Groß-Tier-Operationssaal dorthin verlegt. Der ist ja bislang dort, wo auch Menschen operiert werden, und das ist nicht mehr zeitgemäß.

"Krone": Und das kostet gleich unglaubliche drei Millionen? Wird da vielleicht sonst noch ausgebaut?
Smolle: Nein – das sind reale Kosten für einen High-Tech-OP, für unterschiedliche Tierarten nutzbar. Die Bedingungen bei operativen Eingriffen müssen vergleichbar mit jenen für den Menschen sein, um qualitativ hochwertige nutzbare Ergebnisse zu erzielen. Eine Vergrößerung der Anlagen findet nicht statt.

"Krone": Hartnäckigstes Nachfragen war nötig, um von Ihnen die Zahlen zu den Versuchstieren zu bekommen. Das wird aber von Steuergeldern bezahlt – wo bleibt denn da die Transparenz?
Smolle: Die Med Uni Graz hat alle Zahlen nach Erhebung zur Verfügung gestellt.

"Krone": Wir hören, dass Tiere bei Bewusstsein an Wände etc. geschlagen werden, um einen Schädelbasisbruch zu verursachen – der dann operiert wird.
Smolle: Schlichtweg falsch.

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