Bei UNO in New York

Kurz: “Flüchtlingslage in Nahost dramatisch”

Österreich
27.09.2014 14:16
Die Folgen des Terrors durch die Gotteskrieger des Islamischen Staates (IS) haben in Nahost zu "dramatischen Situationen" geführt, wie Außenminister Sebastian Kurz am Freitag bei der UNO-Vollversammlung in New York betonte. Als Beispiel nannte Kurz Jordanien: "Sie haben 1,4 Millionen Flüchtlinge in einem Land mit einer Bevölkerung von sechs Millionen Menschen."

Diese Problematik habe ihm der jordanische Außenminister Nasser Judeh in einem Gespräch deutlich vor Augen geführt, meinte Kurz, der auch gleich einen Bezug zur entsprechende Diskussion in Österreich herstellte. "Wenn man unsere Zahlen kennt und weiß, wie schwierig es ist, für diese Flüchtlinge ordentliche Quartiere zu finden, dann kann man sich ausmalen, was das für ein Land mit 6,5 Millionen Einwohnern bedeutet."

Bei den Gesprächen mit verschiedenen Amtskollegen aus der Region sei deutlich geworden, dass es notwendig sei, "diese Bedrohung möglichst schnell in Griff zu bekommen". Außerdem sei die Rolle der Türkei bezüglich ihrer Haltung zum IS-Terror kritisiert worden, berichtete Kurz.

Kurz spielt Alterskarte aus
Kurz traf bei der Vollversammlung en passant auch mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und mit US-Außenminister John Kerry zusammen. Am Samstagabend wird der Jungpolitiker eine Rede vor dem UNO-Gremium halten. Dabei wolle er auch sein jugendliches Alter ins Spiel bringen, kündigte Kurz im Gespräch mit österreichischen Journalisten an. Er sei ein Vertreter einer Generation, die den Kalten Krieg nicht erlebt hat, formulierte Kurz. "Das ist ein Stück weit eine Besonderheit, die ich mitbringen kann."

Am Freitag besuchte Kurz zudem ein Integrationsprojekt in der eher übel beleumundeten New Yorker Bronx, wo versucht wird, ein Miteinander von islamischen und jüdischen Kindern zu fördern. Dass das Projekt als "Islamschule" tituliert wird, sah Kurz dennoch durchaus kritisch. "Das entspricht nicht dem Grundgedanken der Integration, die eine Auseinandersetzung mit der Vielfalt sein soll."

Allerdings habe ihn beeindruckt, dass dort Kinder unterschiedlicher Religionen gemeinsam unterrichtet würden und es im konkreten Fall zudem keine "ausländische Finanzierung" gebe, etwa durch Saudi-Arabien. Daher leide das Projekt allerdings auch unter notorischer Geldnot, wie die Betreiber klagten.

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